Der Eigenreflex der großen Zehe
R. Hirschfeld, M. Lewandowsky
1913
Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie
Gelegentlich der gemeinsamen Untersuehung einer Kranken, bei der wir uns fiber die Positivit~t oder Negativit~t des B abins k isehen Reflexes nicht recht einig werden konnten, machten wir die Beobaehtung, da6 bei Reizung der Fu[tsohle in der Gegend der gro6en Zehe regelm~6ig eine Dorsalflexion derselben erfolgte, wShrend bei Reizung der iibrigen Ful]sohle und besonders des latera]en FuBrandes, wie sie B a bin ski vorschreibt, eine Plantarflexion ausgelSst wurde. Wit haben diese Beobachtung dann
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... verfolgt, und eine kleine Mitteilung darfiber seheint uns angebracht zu sein, weil die Tatsaehen sicherlich nicht allgemein bekannt sind --wenn auch vielleicht einer oder der anders der Fachgenossen Entsprechendes schon beobachtet haben mag, und wir uns nieht einmal wundern wfirden, falls irgendwo in dsr Literatur ein gelegentlichsr Hinweis darauf vergraben sein sollte. Die wessntliche Tatsache ist die, dai~ bei einer gro~en Anzahl gesunder Personen eine Dorsalflexion der groi~en Zehe zu erzielen ist, wenn man die Haut der gro6en Zehe und der benachbarten Gegend der Fu6sohle reizt. Am erregbarsten erweist sieh im allgemeinen die Haut an der Wurzel der gro6en Zehe, da wo sis dureh eine noch im Bereich der Grundphalanx liegende Falte vonder eigentlichen Fuit-sohlenfl~che geschieden ist, und die laterale Fl~iehe der Gro~zehe (also gegeniiber der zweiten Zehe) in ihrem proximalen Teil. Manchmal er-h~lt man den Reflex auch bei Reizung des distalen Teiles der groi~en Zehe an ihrer Plantar-oder Aul~enfl~ehe. Die Reflexzone srstreekt sieh in einigen F~llen andererseits ziemlich weit haekenw~rts. Man mu]~ sich Mfihe geben, die im einzelnen Falle geeignetste Stelle zu finden. Man bedient sich zur Hervorrufung des Reflexes am besten einer m~6ig spitzen Nadel, mit der man in kurzem Strich die bezeichneten Stellen absucht. Der Reizerfolg ist nicht ganz gleichm~$ig. In einer Anzahl yon F/~llen ist ein Reflex iiberhaupt nicht zu erzielen, und zwar seheint diessr negative Erfolg bei M~nnern, wohl wegen der dickeren Haut, etwas haufiger als bei Frauen. Bei der wahllosen Untersuehung der Kranken eines Frauenpavillons der iunsren Abteilung reagierten
doi:10.1007/bf02868344
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