Das ternäre System: Diopsid-Anorthit-Albit

N. L. Bowen
1916 Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie  
Yit 13 Figuren im Text. Einleitung. Hassalt kann im wesentlichen aus Labradorit und monoklinem Pprosen bestehen, und wenn man die Natur des Plagioklases als hrstimmenden Faktor betrachtet, so kann man ein Gemisch von Andesin und monoklinem Pyroxen als Diorit bezeichnen, menngleich gewohnlich die Iliorite eher Hornblende als Pyroxen enthalten. Im wesentlichen konnen dann die Gemische von Diopsid mit den Plagioklasen, deren thermisches Verhalten in der vorliegenden Arbeit beschrieben wird, als
more » ... altisch, dioritisch usw. betrachtet werden, je nach der Natur des Plagioklases. Die Gemische sind jedoch nur Basalt, Diorit usw. in ihrer einfachsten Form, denn der Pyroxen ist reiner Diopsid von theoretischer Zusammensetzung und der Plagioklas reiner Kalk-Natron-Feldspat, frei von Kali. Ich habe demnach die Gemische am Schlusse dieser Abhandlung als haplobasaltisch und haplodioritisch2 bezeichnet . Es ist anzunehmen, da13 die kunstlichen Gemische den basaltischen und anderen Magmen hinreichend nahe verwandt sind , urn erhebliche Aufklarung uber die Kristallisation dieser naturlichen Gemische liefern zu honnen. Wenngleich funf Oxyde, Silicium-Zoxyd, Aluminiumoxyd, Magnesiumoxyd, Calciumoxyd und Natriumoxyd, an der Zusammensetzung der untersuchten Gemische beteiligt sind, so konnen doch alle auftretenden Phasen quantitativ durch die drei Komponenten Xlbit, Anorthit und Diopsid ausgedriickt werden. Vom Standpunkte cler Phasenregel bilden dann die untersuchten Gemische das ternare System: Diopsicl-Anorthit-Albit. -~ * Aus dem Manuskript ins Deutsche iibertragen von J. KoPPEL-Rerh. Aus den1 griechischen dn?doc = einfach. N. L. Bowen. Arbeitsweise. Bei dei Untersuchung des Gleichgewichtes der verschiedenrii (teniische kam ausschliefllich das A4bschreclls erfahrcn zur Xnwendung. Es werden hierbei durch die plotzliche Ablruhlung die bpi geinesseiier Ofentemperatur vorhandenen Phasen festgehalten, so daB SI E s p t e r riach Belieben unter dem llikroskop gepruft merdeii honnen. Die Flussigkeit verwandelt sich in Glas, die Kristalle bleiben als solche vorhanden nnd lassen ihre untersch(4enden Eigeiischaften erkennen, so dafl die bei irgendeiner gewunschten Temp(2ratur vorhandenen Phasen leicht bestimmt werden konnen. I)itA Erreichung des Gleichgewichtes wird sichergestellt durch eine hillreichend lange Erhitzungsdauer bei konstanter Temperatur. 1 )er Abschreckungsapparat wurde mit den folgentlen E'ixpunkten geeicht: Schmelzpunkt von Gold = 1062.6O, von Li2Si03 = 1201°, voii lliopsid = 1391.5O, von hnortliit = 1550O. Zur He]stellung tler (remisehe benutxte man die folgenden Stoffe: Yatriiiiii-Ii,trbonat, bei SOOO getrocknet, Aluniiniumoxyd, gereinigt dureli Kochen rnit Bmmoniumchloridlosung; Magnesiumoxyd, hergestellt (lurch (iluhen des gefallten Karbonats bis zur Gewichtskonstanz; besonders hergestelltes C'alciumkarbonat und endlich Silicium-2-osyd in Form von gepulvertem Quarz, der dnrch Erhitzen mit Salzsiui e gereinigt mar. Optische Eigenschaften der Kristallphasen. Die bei dieser Untersuchung erhaltenen Kristalle waren faht durchweg sehr klein, so daB lseine genauen Messungen ihrer optischeii Eigenschaften ausgefuhrt werden konnten.
doi:10.1002/zaac.19160940103 fatcat:zhedbrna45b4tfjmfrefda5oz4