Über Pepsinbestimmung

L. J. Geselschap.
1915 Hoppe-Seyler´s Zeitschrift für physiologische Chemie  
Die große Zahl der für die Pepsinbeslimmung empfohlenen Methoden weist schon darauf hin, daß es schwierig ist, diese Bestimmung mit befriedigender Genauigkeit auszuführen. Immer hat man dabei den Zweck, die Geschwindigkeit, mit welcher irgend ein Eiweißstoff von der pepsinhaltigen Lösung verdaut wird, festzustellen, ob man nun die Zeit bestimmt, in welcher eine gegebene Eiweißmenge verdaut wird, oder die Eiweißmenge bestimmt, welche in einer voraus gewählten Zeit verdaut wird. Dabei wird aber
more » ... ter Verdauung nicht immer dasselbe verstanden. In manchen Fällen wird damit die Auflösung von festem Eiweiß, Fibrin, geronnenem Hühnereiweiß, usw. gemeint. In anderen Fällen dagegen soll Verdauung Spaltung von Eiweißkörpern in einfachere Verbindungen, Albumosen, Polypeptide und, wenn auch bei der Pepsinverdauung in sehr geringem Maße, freie Aminosäuren bedeuten. Mit keiner Methode ist es gelungen eine feste, genau zutreffende Regel aufzufinden für die Geschwindigkeit, mit welcher Pepsin, in wechselnder Menge, bei einem bestimmten Salzsäuregehalt der Flüssigkeit und bei einer bestimmten Temperatur, Eiweiß verdaut. Es scheint auch wohl zweifelhaft, ob solch eine feste Regel erwartet werden darf, da sich an die Auflösung des Eiweißes als Acidalbumin die Bildung von primären Albumosen, welche selbst wieder gespalten werden, unmittelbar anschließt. Es kann ja nicht a priori als feststehend betrachtet werden, daß, bei Änderungen des Pepsingehaltes der Flüssigkeit, auch wenn die Temperatur und der Brought to you by | Purdue University Libraries Authenticated Download Date | 5/29/15 6:24 PM ') Pfl&gers Archiv, Bd. 144, S. 545. Hoppe-Scylcr'e Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCIV.
doi:10.1515/bchm2.1915.94.2-3.205 fatcat:6kdiinyz7bgndjihmk4knmroii