Geleitwort [chapter]

G. Ruppelt
2014 Publizistik in jüdischen Displaced-Persons-Camps im Nachkriegsdeutschland  
Geleitwort "Neuland in der buch-und bibliotheksgeschichtlichen Forschung" Im Laufe der letzten Jahre hat die Reihe der Sonderbände der Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie einen Schwerpunkt auf buchund bibliotheksgeschichtliche Untersuchungen zum 20. Jahrhundert gelegt. Dazu gehören etwa drei Bände zum Thema NS-Raubgut, ein Band über Verlage im "Dritten Reich", ein Band "West-östliche Bande", der an interdeutsche Bibliothekskontakte erinnert, oder auch der Sonderband "Sammler und
more » ... ibliotheken im Wandel der Zeiten". Der vorliegende Band über Displaced Persons Camps in Deutschland nach 1945 gehört zweifellos zu diesem Schwerpunkt, erschließt durch seine Thematik aber auch ein für die Bibliotheks-und Buchgeschichte bisher kaum bearbeitetes Feld. Die Aufarbeitung der Geschichte der Displaced Persons in der allgemeinen Historiographie geschieht erst seit wenigen Jahren, in der buch-und bibliotheksgeschichtlichen Forschung ist dies, wie gesagt, Neuland. Es ist kein Zufall, dass zwei in Niedersachsen beheimatete Institutionen sich gemeinsam dieser neuen Aufgabe stellen. Die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek hat seit 2002 konsequent die Raubgut-Problematik durch verschiedene Projekte für das eigene Haus und durch vier internationale Symposien aufgegriffen. Für die Gedenkstätte Bergen-Belsen ist das Thema Displaced Persons ureigenstes Forschungs-und Präsentationsgebiet. Gemeinsam haben beide Institutionen 2011 erfolgreich das Vierte Hannoversche Symposium zum NS-Raubgut durchgeführt und dokumentiert.
doi:10.5771/9783465142164-7 fatcat:6yrq3x4hazd4lpk3kfpbtwzlwq