Bemerkungen zu v. Bubnoff

Hans Salfeld
1921 Molecular Genetics and Genomics  
v. Bubnoff glaubt in seinem ,Korrelationsprinzip" einen Ersatz fur das Vererbungsexperiment gefunden zu haben. Ich brauche auf das ~Korrelationsprinzip" hier nicht einzugehen, da dies yon Dtirken eingehend behandelt ist. Dort ist auch auf den Artbegriff eingegangen. Von pal~tontologischer Seite (Wedekind, Wepfer, Dacqu~, Salfeld u.a.) ist die Frage nach der Umgrenzung der Art yon verschiedenen Gesichtspunkten aus in Angriff genommen worden. In den letzten Jahren ist mir in pers6nlichen
more » ... en, besonders mit Zoologen, entgegengehalten worden, ob denn tats~ichlich der Frage des Artbegriffs in der Pal~iontologie eine solche besondere Wichtigkeit beizumessen sei. Dies ist tats~chlich nicht der Fall, wenn wir Pal~tontologen uns darauf besinnen, in erster Linie innerhalb engbegrenzter Formengruppen die Variationscharaktere yon den Mutationscharakteren, wie sie uns die iiberlieferten Ph~notypen zeigen, zu trennen. Mutation ist die erbliche Ab~nderung, ganz gleichgtiltig, ob diese Ab-~inderung uns sprunghaft oder nicht sprunghaft erscheint, im Gegensatz zur Variation, der nicht erblichen Ab~nderung. Palaontologisch k6nnen wir solche erblichen Ab~nderungen als ph~inotypische Erscheinung sicher nur dann feststellen, wenn die Mutanten in getrennten Zeitintervallen aufeinander folgen. Dies schwebte auch Waagen vor, als er sagte: "Die Mutation ist die Variation in der Zeit", denn zu der Zeit, als W. den BegTift der Mutation erstmalig pragte, gab es keine Vererbungsforschung. Tats~chlich entspricht die Mutation Waagens dem Mu-Literatur: Siehe Diirken. Salfeld~ Monographie der Gattung Cardioeeras. Zeitschr. Deutsch. Geol. Ges. Bd. 67. S. i49. 4*
doi:10.1007/bf01710477 fatcat:ko2jsu2ywfdh5fentrr6bhpjzm