Georg Friedrich Schmidt - Berichtigungen und Ergänzungen zum "Verzeichnis seiner Stiche und Radierungen, beschrieben von J. E. Wessely"
Tilman Just
2018
Berichtigungen und Ergänzungen zum »Verzeichnis seiner Stiche und Radierungen, beschrieben von J. E. Wessely« Zusammenfassung Georg Friedrich Schmidt (1712 -1775) war einer der herausragenden Kupferstecher und Radierer des 18. Jahrhunderts. Berühmt wurde er durch seine Porträtstiche. Er war Hofkupferstecher Friedrich des Zweiten. Ein Höhepunkt seines Schaffens waren die Illustrationen zu den Buchver öffentlichungen des Königs, die zu den herausragenden Beispielen des friderizianischen Rokokos
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... zählen sind. J. E. Wessely hat 1887 das bisher ausführlichste Werkverzeichnis der Stiche und Radierungen von Schmidt veröffentlicht. Er hat in sein Werkverzeichnis eine Reihe von zusätz lichen Stichen und Radierungen aufgenommen, die er Schmidt zuschreibt. Insgesamt ordnet er 299 Blätter dessen Werk zu. Die Veröffentlichung der Graphiken von Schmidt und von seinen Zeit genossen in den online-Portalen ermöglichen nun Analysen und Vergleiche, die mich zu Berichti gungen und Ergänzungen zu 33 Nummern des Werkverzeichnisses von Wessely veranlassen. Summary Georg Friedrich Schmidt (1712 -1775) was one of the most extinguished engravers of the 18th century and became famous by his portraits. He was appointed as royal engraver by the Prussian King Frederick II in Berlin. Another highlight of his work were the illustrations for the book editions of the king. J. E. Wessely has published a catalogue of Schmidts oeuvre in 1887 which is until now the most detailed. His catalogue contains a number of until then unknown engravings and etchings which he considers as a work of Schmidt. Altogether Wessely describes 299 plates. The online-publication in the Graphikportal allows to analyze and to compare the engravings and etchings of Schmidt and of his contemporaries, which motivate me to give corrections and additions of Wessely's catalogue Einführung Georg Friedrich Schmidt wurde am 24. Januar 1712 in dem Dorf Schönerlinde nördlich von Berlin geboren, am gleichen Tage wie der zukünftige König Friedrich II von Preußen. Sein Vater, ein Tuchweber, zog bald nach Berlin. Schmidt war sehr begabt und erhielt Zeichenunterricht in der Akademie. Bei dem Kupferstecher Georg Paul Busch in Berlin ging er in die Lehre. Dieser fertigte im Wesentlichen Porträtstiche an und war in seiner Kunstfertigkeit eher mittelmäßig. Im Sommer 1737 zog es Schmidt nach Paris, um dort zusammen mit seinem Freund Johann Georg Will(e), der ebenfalls als Kupferstecher berühmt geworden ist, von den großen Meistern zu lernen. Schmidt arbeitete anfangs in dem Atelier von Nicolas de Larmessin, unter dessen Namen er Stiche anfertigte und wo er an einigen seiner Stiche mitarbeitete. Bald erhielt er eigene Aufträge. Seine meisterhaften Porträts wie die des Grafen d'Evreux, des Erzbischofs von Cambray und des Malers Pierre Mignard, allesamt nach Gemälden von Hyacinthe Rigaud, erregten Aufsehen und machten ihn berühmt. Er war nun wirtschaftlich unabhängig und wurde sogar in die Academie de Peinture aufgenommen. Ende 1744 kehrte er jedoch zurück nach Berlin, wo er von Friedrich dem Zweiten zum Hofkupferstecher bestellt wurde. Ein weiterer Höhepunkt seines Schaffens waren die 1
doi:10.11588/artdok.00005702
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