Zur Frage über die sogenannte künstliche Umwandlung chondrogenen Knorpels in collagenen

Max Schultze
1861 Journal für Praktische Chemie  
ord. Prof. der Anatomie in Bonn. (Aus V i r c h o w ' s Archiv fur pathologische Anatomie u. Physiologie und fur klinische Medicin. 20. Band. Torn. Verf. mitgetheilt.) Die Mittheilungen von F r i e d 1 e b e n in der Zeitschrift fur wissensch. Zoologie, X , 20, und die von T r o m m e r in dem letzten Eefte dieses Archives, nach welchen Knorpel durch Behandeln mit verdiinnter Salzsaure, Schwefelsiiure und Phosphorsaure aus dem chondrogenen in den coIIagenen Znstand umgewandelt werden soll,
more » ... lassen mich, an eine denselben Gegenstand betreffende Beobachtung zu erinnern, welche ich vor liingerer Zeit veroffentlicht habe und die den genannten Forschern unbekannt geblieben zu sein scheint. In dem von mir in L i e b i g und W i j h l e r ' s Annalen der Chemie 1849, LXXI, publicirten Aufsatze, "uber die Einwirkung von Zucker und Schwefelsaure auf organische Substanzen", in welchem ich die Bedeutung der durch diese Agentien an Eiweissstoffen hervorzurufenden rothen Farbung als mikrochemisches Reagens uuf Eiweissstoffe erortert habe, findet sich auf p. 275 die Notiz: "Sehr auffallend war aber, dass der so behandelte (mit verdiinnter Kalzlauge bei 30-40° C. digerirte) Knorpel, nachdem die Kalilauge vollstandig au6 demselben entfernt war, beim Kochen mit Wasser kein Chondrin mehr gab, sondern einen Leim, welcher sich in seinen chemischen Eigenschaften dem Glutin ganz gleich verhielt, auch noch gelatinirte." Es handelt sich bei dieser Beobachtung allem Anschein nach um dieselbe Verlnderung des Knorpels , welche F r i e d 1 e b e 11 uncl T r o m m e r durch Eiiiwirkuiig voii Suu-Pen erzielten. Dieselbe ist in S c h 1 o s s b e r g e r ' 6 Versuch
doi:10.1002/prac.18610830114 fatcat:he32yx7j7vcohkme2cy37qcbia