Jerzy Strzelczyk, Apostołowie Europy

Norbert Kersken
2000
Jerzy Strzelczyk: Apostolowie Europy. [Die Apostel Europas.] Bibliotkeka Kwartalnika "Zycie i Mysl". Instytut Wydawniczy Pax. Warszawa 1997. 347 S., 61 Abb., Kte. Den tausendsten Jahrestag des Todes Adalberts-Vojtechs 1997 hat Jerzy Strzelczyk zum Anlaß genommen, einen Zugang zur mittelalterlichen Christianisierungsgeschichte von herausragenden Missionarspersönlichkeiten, den "Aposteln Europas" zu entwickeln. In fünfzehn Kapiteln werden die verschiedenen Typen der Mission, der Missionare und
more » ... Vorgänge, die zur Übernahme der christlichen Religion führten, vor Augen geführt. Ausgehend vom Urbild christlicher Mission, den Missionsreisen des Paulus, werden in chronologischer Folge vierzehn Missionarspersönlichkeiten und Missionsfelder vorgestellt und wird zugleich gezeigt, wie, ausgehend vom Mittelmeerraum, der orb.is romanus durchmessen und in verschiedene Richtungen durchstoßen wird: nach Westen (Irland), Norden (Skandinavien) und Osten (die slavische Welt). Es sind zunächst Missionsanstrengungen, die vom römisch-italischen Kerngebiet des Christentums ausgingen. Vorgestellt werden hier Wulfila, der seit der Mitte des 4. Jhs. als erster zum Missionar eines germanischen Volkes, der Westgoten, wurde, der historisch kaum faßbare Irenmissionar Patrick in der Mitte des 5. Jhs. und Augustin, der am Ende des 6. Jhs. die römische Angelsachsenmission einleitete. Die nächste Stufe der Christianisierung repräsentieren Missionsprojekte, die von Persönlichkeiten getragen wurden, die aus sekundär christianisierten Randgebieten des römischen Reiches stammten und in Gebiete jenseits des römischen Kulturbodens ausgriffen. Hierbei handelt es sich zunächst um Vertreter der angelsächsischen Mission auf dem Kontinent, die in enger Rückbindung an das fränkische Königtum tätig waren: Willibrord (in Friesland) und Winfried/Bonifatius (in Hessen und Thüringen). Einen ganz anderen Missionarstyp stellt ein Jahrhundert später Ansgar dar, der 829 und 852/53 in Dänemark und Schweden predigte und 831 als Erzbischof von Hamburg (seit 848 von Hamburg-Bremen) für den gesamten Norden zuständig war. Einen Wendepunkt in der Christianisierungsgeschichte Europas stellt die Tätigkeit von Konstantin/Kyrill und Method dar, der wichtigste Fall einer ostkirchlich getragenen Mission: Ähnlich wie bei Wulfila hat hier die Bemühung um eine volkssprachliche Schriftsprache als Rückhalt der Missionsanstrengung eine inaugurative Bedeutung für die Akkulturation einer großen europäischen Völkergruppe. Über die Art und den Hintergrund der Mission kam es zu einem scharfen Konflikt zwischen West und Ost, mit viel tiefgreifenderen Folgen als die Kollision irischer und römischer Mission in Britannien. Die größte Zahl der Missionarsbiographien ist schließlich Vertretern gewidmet, die die Mission der nördlichen und östlichen Regionen Europas aus neu christianisierten Gebieten jenseits des römisch geprägten Kulturraums heraus betrieben haben. Es handelt sich zunächst um Adalbert-Vojtech, den erfolglosen zweiten Prager Bischof, der bei der Prußenmission im Gebiet östlich der unteren Weichsel das Martyrium erlitt; sein Hagiograph, Bruno von Querfurt, entschloß sich unter dem Eindruck dieser Ereignisse, die Mission im östlichen Europa voranzutreiben
doi:10.25627/20004917128 fatcat:nci7itywivadtm34sc3kpu2pau