Die Verwendung von Eau de Javelle und Wasserstoffsuperoxyd als Mazerationsmittel für Pflanzengewebe

JOSEF KISSER
1930 CYTOLOGIA  
Eingeyangen am r. Oktober 1930 Bei Durchsicht der Literatur fiber die zur Mazeration von Pflanzen geweben benutzten Mazeratonsmittel ist man uberrascht, wie viele and verschiedene Mittel fur diesen Zweck im Laufe der Zeit verwendet and empfohlen wurden. Diese Vielheit der Methoden mag vor allem der Ausdruck eines Suchens nach einem idealen Mazerationsmittel sein, nach einem Mittel, das bei moglichster Schonung der Zellmembranen and ihrer Struktureigentumlichkeiten and gleichzeitiger geringer
more » ... mischer Veranderung der Membransubstanzen rasch and sicher eine Isolierung der Zellen herbeifiihrt. Weiters ist sie auch dadurch teil weise bedingt, daB sich die einzelnen Gewebe gleicher and verschie dener Pflanzen gegenuber Mazerationsmittel ganz verschieden ver halten konnen, wozu noch mannigfaltige chemische Metamorphosen der Membransubstanzen im Laufe der Entwicklung hinzukommen konnen. Die Beurteilung der Brauchbarkeit eines Mazerationsmittels hangt davon ab, wie es sich den einzelnen Membransubstanzen gegenuber verhalt. Das setzt voraus, daB wir einerseits den Chemismus der verschiedenen Pflanzenmembranen kennen and uns stets vergegen wartigen, weiters, daB wir uns ein Bild dari ber zu machen suchen, wie die einzelnen Agentien auf die einzelnen Membransubstanzen wirken. Die Ausarbeitung von Mazerationsmethoden auf dieser Basis wird stets erfolgbringend sein and jedes planlose Suchen, wobei man den Erfolg dem Zufall uberlassen muB, hat sich aufgehort. Bei parenchymatischen Geweben ist der Aufbau der Zelimem branen ja ein relativ einfacher: die hauptsachlich aus Zellulose sich aufbauenden Verdickungsschichten and dazwischen die aus Pektin stoffen bestehende Mittellamelle. Mittel, weiche die Pektinstoffe zer storen oder losen, die Zellulose aber nicht angreifen and unverandert
doi:10.1508/cytologia.2.56 fatcat:lxmy5cjshbd23doybw6kaiq3su