Rezeption gegenwärtiger Gesellschaftsstrukturen im Fokus zeitgenössischer Kunst in Polen

Ina Mertens
2008 unpublished
ABBILDUNGEN: nur in PRINTAUSGABE! -- Am Beispiel der polnischen Künstler Rafał Bujnowski, Marcin Maciejowski und Wilhelm Sasnal, die durch ihre ehemalige Zugehörigkeit zur "Grupa Ładnie" ein Näheverhältnis zueinander aufweisen und doch sehr unterschiedliche Zugänge in ihrer künstlerischen Praxis haben, wird ein Ausschnitt der zeitgenössischen Kunstverhältnisse in Polen aufgezeigt, der die Leerstelle westlicher Theoriebildung im deutschsprachigen Raum zum Thema der gegenwärtigen polnischen Kunst
more » ... ein wenig kitten soll. Der Versuch besteht darin, eine kritische Befragung der Verhältnisse künstlerischer Produktion in Polen, sowie der historischen Dimension, auf dessen Boden sie sich verortet, abzugeben. Sowohl in politischer, ökonomischer, gesellschaftlicher als auch in kultureller Hinsicht markiert das Jahr 1989 dabei einen Referenzpunkt, der die künstlerischen Handlungsweisen und ihre Bezugspunkte in den Gegensätzen von Ökonomie und Bewusstsein sucht. Dabei weist die vorliegende Arbeit zwei Schwerpunkte auf. Zum einen wurde ein historischer, politischer und gesellschaftlich-kultureller Bogen gespannt, der die moderne und zeitgenössische Kunstproduktion in Polen seit der Nachkriegszeit skizziert. Hans Beltings Ausführungen zur Unterdrückung der "Kunstgeschichte des Ostens" bot hier das theoretische Konstrukt, auf das die Dichotomie der immer noch währenden Identitätskonstruktionen von "Ost" und "West" und ihre gegenseitige Charakterisierung als "das Andere" nach Igor Zabel aufbaut. Zum anderen sollte durch das Beispiel der "Grupa Ładnie" ein Einblick in die Verfahren der zeitgenössischen Kunst in Polen gewährt werden. Das "Werkzeug" sich diesen Arbeiten zu nähern, stellte hier Ludwig Jägers Theorie der "transkriptiven Verfahren" dar. Wie Jäger darlegt, unterliegt jede Form des Informationsaustauschs und der Informationsaneignung, inter- wie intramedial, der Transkription. Transkriptive Verfahren sind damit – nach Jäger – die einzige Strategie Inhalte lesbar zu machen und von einer ihnen immanenten potentiellen Deutu [...]
doi:10.25365/thesis.854 fatcat:fcswddeoibaqzodhni3br6xot4