Felix Hoffmanns Totentanz von 1966 am Oberturm in Aarau
Uli Wunderlich
2007
Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten
more »
... unftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print-und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch Uli Wunderlich IM BLICKPUNKT Felix Hoffmanns Totentanz von 1966 am Oberturm in Aarau Mitte des 13. Jahrhunderts gründete Hartmann IV., Graf von Kyburg, die Stadt Aarau. Als er 1267 starb, erlosch das Geschlecht, und seine Witwe verkaufte die Ländereien an ihren Patenonkel, König Rudolf I. von Habsburg. Unter dem neuen Landesherrn wurde die Stadt in zwei Etappen erweitert und mit einem zusätzlichen Mauerring versehen. Drei der heute noch erhaltenen Türme gehen im Wesentlichen auf mittelalterliche Bausubstanz zurück: der Turm Rore, einst Sitz des kyburgischen Amtmanns, heute Teil des Rathauses, das Schlössli, eine vor dem Tor gelegene Burg aus Megalithmauern, und der Oberturm, erstmals erwähnt 1359, den heute ein Totentanz von Felix Hoffmann (1911-1975) aus dem Jahr 1966 ziert (Abb. 1-2). Nicht nur das Aufeinandertreffen höchst unterschiedlicher Formensprachenquasiarchaisches Mauerwerk und moderne, vom Kubismus geprägte Malereiist bemerkenswert, auch das Motiv sucht an einem solchen Ort Seinesgleichen. Der Oberturm und seine Ausstattung Der in der äusseren Mauerreihe gelegene Oberturm stammt höchstwahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert (Abb. 3). Ursprünglich war er bedeutend weniger hoch als heute. Vermutlich markierte ein Zinnenkranz auf dem gut sichtbaren Mauerabsatz das obere Ende. Um 1500 dürfte die Hochwacht aufgestockt worden sein. Das spitze Zettdach mit Laterne kam in seiner jetzigen Form erst 1580 dazu, so dass das Gebäude von der Strasse bis zur Spitze seither 61,24 Meter misst und folglich der höchste Stadtturm der Schweiz ist. Fünf Etagen dienten früher als Gefängnis, ganz oben befindet sich die ehemalige Türmerwohnung, unmittelbar darunter die von Hans Leu d. J. gemalte Uhr von 1531. Das eiserne Räderwerk, das bis heute täglich von Hand aufgezogen wird, konstruierte der Zürcher Hans Lutherer. Die beiden aus der Erbauungszeit stammenden Glocken tragen in gotischen Majuskeln die Inschrift «0 REX GLORIE CRISTE VENI CUM PACE AMEN» beziehungsweise «0 REX GLORIE CRIS. 0 VENI CUM PACE FUSA SUM RJO». Als Giesser wirdder Initialen RJO wegender in den i38oer-Jahren erwähnte Aarauer Johannes Reber genannt. Das elfteilige Carillon der ortsansässigen Firma H. Rüetschi entstand erst zwischen 1969 und 1976. Schon früher, spätestens zu Beginn des 20. Jahrhunderts, gab es auf
doi:10.5169/seals-394368
fatcat:xnm7irhpmfhstozugpd7vgshw4