Strukturelle Veränderungen des Gehirns in Verbindung mit der Inhibitionskontrolle bei Alkoholabhängigkeit
[thesis]
Christiane Katharina Gawron, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2016
Verhaltensstudien zeigen, dass es bei alkoholabhängigen Patienten (ADP) eine automatische Tendenz gibt, sich Alkohol anzunähern (Alkoholannäherungs-bias). Man weiß wenig über die Prozesse im Gehirn, die dieser automatischen Annäherung bei der Sucht unterliegen. "Cognitive bias modification" (CBM) Training, welches einen Annäherungs-bias herunterregulieren kann, reduziert bei ADP das Craving nach Alkohol sowie die Rückfallraten. Somit untersuchten wir die Effekte dieses Trainings mittels
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... orten bei ADP. Zusätzlich soll eine Beeinträchtigung der Inhibitionskontrolle einen Einfluss auf den habituellen Alkoholkonsum haben. Es konnte gezeigt werden, dass ADP einen Verlust der grauen Substanz des Gehirnes (GMV) besonders in präfrontalen Regionen aufweisen, welche wiederum mit der Inhibitionskontrolle assoziiert sind. Wir evaluierten, ob diese präfrontalen GMV-Reduktionen im Gehirn mit dem Verlust der Inhibitionskontrolle bei der Alkoholabhängigkeit vergesellschaftet sind. Wir untersuchten dazu 32 abstinente ADP und 21 gesunde Kontrollen mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRI) während einer Annäherungs-/Vermeidungsaufgabe (approach-avoidance task; AAT). Die ADP erhielten entweder ein CBM oder Sham-Training. Die Reizantwort auf Alkohol wurde mittels fMRI vor und nach dem Training gemessen. Unterschiede im lokalen GMV zwischen beiden Gruppen wurden durch den Mittelwert mit voxel-based morphometry (VBM) bestimmt. Anschließend wurden die gemittelten lokalen GMV- Verminderungen extrahiert und nur bei den ADP mit einem Verhaltenstest, der Stop-signal task (SST) korreliert. Im Vergleich zu den gesunden Kontrollen wiesen die ADP auf Verhaltensebene einen stärkeren Annäherungs-bias bei Reizen verbunden mit Alkohol auf. Es zeigten sich bei den ADP im Alkoholannäherungs- Kontrast stärkere blood-oxygen-level-dependent (BOLD)-Aktivierungen im Nucleus accumbens und dem medialen präfrontalen Kortex. Außerdem korrelierten die Alkohol-Craving-Scores positiv mit der Aktivität in der Amygdala. Vor dem Training wurde [...]
doi:10.17169/refubium-9997
fatcat:xi7pd52lfncstmdzvc4tfqhkbq