Alzheimer-Risiko durch Schwermetalle?

HB Stähelin, H Bissig
2001 Swiss Medical Forum = Forum Médical Suisse  
1007 Ein Gebiss, das auf der Portraitfoto gezeigt werden darf, gehört heute zur Regel und ist wesentlich für eine gute Lebensqualität -es gilt allgemein als Zeichen guter Gesundheit. Zahnpflege und Zahnerhalt sind selbstverständlich und ein erfolgreiches Beispiel, wie über Prävention und Reparatur wichtige Funktionen bis ins hohe Alter erhalten werden können. Hat dieser unbestreitbare Fortschritt der Medizin eine Schattenseite, führt er zu einem speziellen Risiko im hohen Alter? Auch heute
more » ... t Amalgam vielleicht den wirksamsten und dauerhaftesten Werkstoff zur Behebung von Kariesschäden dar. Amalgam ist eine Mischung von metallischem Quecksilber (45%), Silber (30%), Kupfer (14%) und Zinn (11%) [1]. Es kann in seinen Anteilen geringfügig variieren und gibt, wenn auch in geringen Mengen, Quecksilber ab [2]. Metallisches Quecksilber verdampft bei Körpertemperatur und wird eingeatmet und auf diese Weise schnell resorbiert, oder gelangt in den Verdauungskanal. Tatsächlich weisen Träger von Amalgamplomben höhere Gewebe-und Plasmaspiegel auf, als Personen ohne Amalgam [3]. Die Frage stellt sich nun, ob diese geringe, aber über viele Jahre dauernde Exposition chronische Krankheiten des Nervensystems, insbesondere die Alzheimer-Krankheit, begünstigen oder gar auslösen könnten. Dieser Frage soll im Lichte der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnis nachgegangen werden. Die Alzheimer-Krankheit Die Alzheimer-Krankheit ist charakterisiert durch einen Nervenzelluntergang, der im Bereich des entorhinalen Cortex und Hippocampus beginnt und sukzessive bestimmte, für Gedächtnis und andere kognitive Funktionen wichtige Areale befällt, bis zum Zustand der vollständigen Dementia. Dieser Prozess dauert von den ersten eindeutigen klinischen Symptomen bis zum Endstadium sieben bis zehn Jahre. Neben eindeutig genetischen Ursachen sind es endogene und exogene Einflüsse, die zum Auftreten der von Alois Alzheimer 1906 erstmals beschriebenen, charakteristischen und damit
doi:10.4414/fms.2001.04287 fatcat:yarilih7mbcb5hxt7s7shq2rlm