�ber Oxycinchotin

W. Widmar
1901 Chemical Monthly  
Vor einiger Zeit hat Zd. H. Skraup auf die Wahrscheinlichkeit hingewiesen, dass die yon verschiedenen Autoren beschriebene Sulfons~iure des Cinchonins keine eigentliche Sulfons~iure, sondern durch additionelle Aufnahme von Schwefel-s~iure entstanden ist. ~ Ftir diese Annahme spriaht vor allem die Thatsache, dass die Schwefels~ure auf Cinchonin in ganz ~hnlicher Art umlagernd wirkt wie die Halogenwasserstoff-s~iuren, die ganz zweifellos mit Cinchonin additioneli reagieren. Ffir diese Annahme
more » ... cht weJter der Umstand, dass nach Jungfleisch und L5ger ~ beim Kochen yon Cinchonin mit m/iflig verdfinnter SchwefelsS.m'e ein Oxycinchonin entsteht, dabei aber, wie Skraup durch besondere Versuche nachwies, SchwefeIdioxyd nicht gebildet wird, also eine Oxydation des Cinchonins ausgeschlossen ist. Die Hydroxylbildung w~ire aber leicht versttindlich, wenn das additionelle Product entweder S03H gegen H oder, was noch nS.her liegt, S04H gege~l OH austauscht, wodurch allerdings kein Oxycinchonin, sondern ein Oxydihydrocinchonin, vielleicht Oxycinchotin entstflnde. Da Hesse die Bildung von Oxycinchonin unter den yon Jungfleisch und L~ger angegebenen Verhiiltnissen nicht 1 Monatshefte ffir Chemie, 22, 171 (1901).
doi:10.1007/bf01530307 fatcat:v4hs7vkdqnhkxjfcjrbjgvlrku