Über das Verhalten von Tantalelektroden

Günther Schulze
1907 Annalen der Physik  
Mittcilung aus der Physikalisch-Technischen Reichsanstelt.) I n fast allen bisher zum Gleichrichten von Wechselstromen aenutzten elektrolytischen Zellen bestand die wirkvame Elektrode aus Aluminium. Die Untersuchung derartiger Zellen ergabl), daB der elektrische Strom auf Aluminiumanoden in nianchen Elektrolyten eine dunne, feste, feinporose Haut, und in ihr an ihrer Grenze gegen das Aluminium eine dielektrische Gasschicht bildet, die ein sehr hohes Spannungsgefalle (maximal 8,2 Millionen Volt
more » ... ro Millimeter) aushalt, solange Aluminium Anode, und ein sehr vie1 geringeres, wenn es Kathode ist. Bei Versuchen dariiber drangte sich die Frage auf, ob diese elektrolytische Ventilwirkung eine besondere Eigenschaft des Aluminiums (und des nahe verwandten Magnesiums) sei oder ob sie noch anderen Metallen? wenn auch in sehr verschiedenem Grade, zukame, so daB sich mit ihr vielleicht viele Eigentumlichkeiten elektrolytischer Elektroden erklaren liefieti, und ob vielleicht Metalle gefunden werden konnten, die sich noch wesentlich besser als Aluminium zum Gleichrichten von Wechselstromen eigneten. Verschiedentliche Beobachtungen scheinen darauf hinzudeuten, daB ahnliche Erscheinungen wie beim Aluminium auch bei anderen Metallen auftreten konnen. So beobachteten z. B. W a r b u r g und S t r a s s e r a ) die Ausbildung einer sehr diinnen dielektrischen Schicht an den sogenannten unpolarisierbaren Elektroden Zinkamalgam in Zinksulfat und Kadmium in Kadmiumsulfat. Ferner werden von einigen Autoren die mit Pftssivitat bezeichneten Eigenschaften des Eisens und Chromes auf die Bildung einer Oxydhaut zuriickgefiihrt.
doi:10.1002/andp.19073280703 fatcat:cvz4sejcffbjpcc272usdiwpoq