Über den Resorptionsweg der Purinkörper

Joh. Biberfeld, Jul. Schmid
1909 Hoppe-Seyler´s Zeitschrift für physiologische Chemie  
Unter den im Darm zur Resorption gelangenden Stoffen spielen die Nucleinkörper, über deren kompliziertes weiteres Schicksal im Tierkörper wir in den letzten Jahren exaktere Kenntnisse gewonnen haben, eine bedeutsame Rolle. Wir wissen, daß die mit der Nahrung aufgenommenen Nucleoproteide im Magen bereits eine Spaltung in Nuclein und Eiweiß erfahren, und daß im Darm unter der Einwirkung des Pankreassekrets eine weitere Spaltung des Nucleins in Nucleinsäure und Eiweiß erfolgt. Hier macht aber der
more » ... ermentative Spaltungsprozeß zunächst Halt *). Würde schon im Darmtraktus eine weitere Spaltung stattfinden, so wäre die Resorption derNucleinsubstanz stark eingeschränkt, denn die aus dem weiteren Abbau der Nucleinsäure zunächst sich ergebenden Purinbasen sind in freiem Zustand der Resorption nur mangelhaft zugängig (Krüger und Schmid 2 )). Eine Veränderung geht, wie Abderhalden und Schittenhelm gefunden haben, die Nucleinsäure im Darm nur in der Hinsicht noch ein, als sie leicht löslich und dialysabel wird. Was nun mit der in die Darmwand aufgenommenen Nuclein-*) Im Pankreasextrakt ist zwar von verschiedenen Autoren (Araki, Nakajama und besonders Fr. Sachs, diese Zeitschr., Bd. XLVI, S. 337) eine Nuclease ebenso wie in anderen Organen (Schittenhelm, ebenda Bd. XLII) nachgewiesen worden, doch hat Sachs gezeigt, daß diese Nuclease durch Trypsin und Alkalien zerstört wird; er spricht ihr daher nur intracelluläre Bedeutung zu.
doi:10.1515/bchm2.1909.60.3-4.292 fatcat:m4egahfdrfcbbbpb5qri6briw4