Die Behandlung der Tuberculose mit Tuberculocidin

E. Klebs
1892 Deutsche Medizinische Wochenschrift  
VIII. Referate und Kritiken. E. Kiebs. Die Behandlung der Tuberculose mit Tuberculocidin. 39 Seiten. Hamburg und Leipzig, Leopold Voss, 1892. Ref. F'ürbriger. Vor1iufigen Mittheilungen gegenüber -als solche hat der Verf. selbst diese Broschüre bezeichnet -ist der Referent, will er Kritik liben, stets in schlimmer Lage: Es fehlt der volle Ausbau als breite Basis für das Urtheil. So müssen wir uns denn vor der Hand im wesentlichen mit einem kurzen objectiven Hinweis auf den substantiellen Tubait
more » ... egnügen. Der Autor geht, was das Gros der Leser aus dieser Wochenschrift (1891, No. 45) bereits erfahren haben dürfte, von der Anschauung aus, dass sein Tuberculocidin oder "Alexin", welches aus dem Koch'schen Rohtuberkuiin nach Ausfüllung der "schädlichen" Stoffe (Alkaloide) als durch Alkohol fällbare Aibumose erhalten werden kann, die heilende Substanz" darstellt. Die tägliche Dose erhebt sich beim Menschen, entsprechend 0,02 auf das Kilo Körpergewicht beim Meerschweinchen, auf ein und selbst zwei Kubikeentimeter. Das neue Heilmittel bewirkt nun, wie (1er Autor ausführt, einen mit sehr flüchtiger Temperaturerhöhung einhergehenden Zerfall der Tuberkelbacillen, dessen Vollendung zu dauernder Eutfieberung des Kranken überhaupt führen kann. Ausserdem soll dem Stoff ein immunisirendes Vermögen innewohnen.
doi:10.1055/s-0029-1199075 fatcat:j3ddoaqs2na7bduxxl4o3qddze