Ein bajuwarischer Sax mit Runen von Steindorf, BA. Fürstenfeldbruck
Helmut Arntz, Hans Zeiß
2017
127 formen des Körpers klingen an zwei dänische Stücke an (Abb. 1, c) ; auch sie haben den senkrechten Rand und die Ausbiegung des Bauches, doch hat keine eine Spur etwaiger Standfüße, wie J. Brondsted auf Grund einer neuen Nachprüfung freundlicherweise mitteilt. Ohne den Fuß dagegen erinnert die Bensheimer Bronzeschale unmittelbar an die spätkaiserzeitlichen tönernen Schalenurnen der Prignitz, besonders die Formen aus dem Gräberfelde von Kuhbier38; sie gehören in die erste Hälfte des 4.
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... derts. Einen Standfuß hat keines dieser Gefäße. Für den Herstellungsort der Bronzeschale ist damit ein vorerst allerdings noch reichlich unscharfer Hinweis gegeben, es müssen weitere Funde abgewartet werden. Die Datierung des Bensheimer Fundes muß mangels zeitlich gesicherter Begleitfunde allein auf typologischem Wege gewonnen werden. Der Kessel ent spricht sehr genau dem Typus k unserer Abb. 1 und darf danach in den Anfang des 4. Jahrhunderts gesetzt werden. Dazu stimmen die formalen Anklänge der Schale an die Prignitzer Schalenurnen, die mit der Mitte des gleichen Jahr hunderts verschwinden. Mainz. Friedrich Behn. Ein bajuwarisclier Sax mit Runen von Steindorf, BA. Fürstenfeldbruck, i. In der Gemeindekiesgrube südlich von Steindorf, das nur 7 km von der Westgrenze Oberbayerns, dem Lech, entfernt zwischen diesem und der Paar liegt, wurden in den letzten Jahren mehrfach Bestattungen angetroffen, welche zu einem Reihengräberfeld gehören. Das Landesamt für Denkmalpflege ließ 1924 vier Gräber, 1929 fünf Gräber untersuchen. 1934 wurden bei Entnahme von Kies für Straßenbauten durch den Arbeitsdienst wiederum fünf Gräber zerstört und weitere 27 Gräber unter Aufsicht des Landesamtes für Denkmal pflege geborgen. Der im Nachstehenden besprochene Sax wurde in Grab 8 an der rechten Seite des Skelettes angetroffen; er hing anscheinend am Gürtel. Vom Skelett konnten Reste nicht geborgen werden. Der Sax war die einzige Beigabe. Auch in Grab 2 lag nur ein kleiner Sax an der rechten Seite des Skelettes, während in Grab 1 ein großer und ein kleiner Sax am Gürtel gefunden wurden. Der Sax (Taf. 29) ist 32,5 cm lang; davon entfallen 8,5 cm auf die Griff angel. Er ist im Schmiedefeuer reduziert worden, wodurch die Inschrift zum Vorschein kam. Die größte meßbare Klingenbreite beträgt 3,4 cm, die Rücken stärke 0,5 cm. Die Rinnen, welche den Streifen mit, der Inschrift auf der einen und das Flechtband auf der anderen Seite abgrenzen, laufen nicht wie die sogenann ten Blutrinnen vieler Saxe dem Klingenrücken, sondern der Schneide parallel. Die Klinge ist auf beiden Seiten stark von Rost zerfressen, wodurch einzelne Runen sowie der größte Teil des unbeholfen eingeritzten Flechtbandornaments auf der Gegenseite zerstört worden sind; die Schneide ist zum Teil ausgehrochen. 38 W. Matthes, Mannus-Bibl. 48, 1931 u. 49, 1931
doi:10.11588/ger.1936.41654
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