Zur Zahlenmystik Justinian's

F. Hofmann
1876 Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung  
Es liegt in der Neuheit und dem befremdenden Inhalte der Ausstellungen, die im XI. Bd. dieser Ztfchrft. (S. 340 fg.) mitgeteilt wurden, wenn fie bei Vielen nur ein ungläubiges Lächeln uud die Meinung erweckt haben, das Phantastische liege nicht in der Sache, foudern im Darsteller. Es wäre nun nicht sehr schwierig, mit großem Apparat darzutun, wie fehr die spielende Deutung der Zahlen im Gefchmack jener Zeit lag,l) und wie die Verwendung diefer Spielereien auch bei Einteilungen literarischer
more » ... iten beliebt war.^) Aber die Frage erträgt keinen solchen Apparat; über eine Abgeschmacktheit kann man nicht viel sagen, ohne selbst eine zu begehen. Auch würde das Wenige zu tadeln sein, wäre nicht das «üorpu» M'iz civiliL ein Werk, an welchem selbst geringfügige Eigentümlichkeiten einen Anspruch auf einige Beachtung haben. Um zu zeigen, daß mit jenen Aufstellungen im Großen und Ganzen (denn das Detail wurde nur als Vermutung vorgetragen) das Richtige getroffen ist, braucht man nur die Werke eines einzigen Zeitgenossen Iustinian's und zwar eines der berühmtesten zu vergleichen: die Cassiodor's. Sie triefen von Zahlen-') So z. B. stand eine Abhdlg. äs »eptenai-io »e äs novenarin numsro in einem "liber pkMoloM«" des unter Iustinian verstorbenen l'adiuz riaueiaäss ^uI^eutiuL (s. Teuffel, Gesch, d. römischen Literatur, 2. Aufl, ß 472, A. 3). 2) So z. B, in dem l^ibsr ä« »etatibus inuuäi «t twmiuis desselben (?) Fulgentius (s. Teuffel a. a. O., A, 10).
doi:10.7767/zrgga.1876.xii.1.180 fatcat:xzc6as2aurerbcycqjhqu36xaa