Hans von Soden als Historiker der Alten Kirche [article]

Wolfram Kinzig, Universitaet Tuebingen
2022
Hans von Soden als Historiker der Alten Kirche 1 von Wolfram Kinzig "Für mich ist Kirchengeschichte in dem Sinne eine apologetische Aufgabe -natürlich eine kritische! -, daß sie nicht nur ein sehr bedeutsames Stück Weltgeschichte verständlich und ehrwürdig zu machen hat, sondern auf den Dienst der Kirche ausgerichtet sein muß und die Bejahung der Kirche und einen bestimmten Begriff davon, was sie nach Wesen und Ursprung ist und bleiben muß, voraussetzt. " 2 So schrieb Hans von Soden am 21.
more » ... ar 1939 an Hans Lietz- mann (1875-1942). Anlass dieses Briefes, des längsten aus der Korrespondenz mit dem Berliner Kollegen, war die Frage, ob der Lietzmann-Schüler Hans Georg Opitz (1905-1941) nach Marburg berufen werden könne. Soden lehnte dieses Ansinnen Lietzmanns schließlich ab. Eigentlicher Grund war Opitz' Zugehörigkeit zu den Thüringer Deutschen Christen, von denen die Bekennende Kirche, der Soden angehörte, auf das Schärfste bekämpft wurde. Soden konnte sich ein Mitglied dieser Gruppe als Fakultätskollegen schlechterdings nicht vorstellen: "Für ein Gespräch mit Leuten dieser Art fehlen die Voraussetzungen, die ich von meinem Ehrbegriff her machen muß. Ich diskutiere gern darüber, ob ich mich irre oder der andere bzw. wo für jeden die Gefahr des Irrens liegt; über meine Gesinnung lasse ich keine Diskussion zu. 113 Abgesehen von politischen sah Soden aber auch sachliche Differenzen zu Opitz und in gewissem Grad auch zu Lietzmann. Erbekenne sich "in dem Sinne zu einer konfessionellen (theologischen) 1 Ich danke meinem Kollegen Wolfgang A. Bienert (Marburg) für den nachdrücklichen Hinweis auf den Beitrag Soden (Hans von) 1922b und meiner
doi:10.15496/publikation-65188 fatcat:uhwtmid6bnedlebg5ogmrgpudq