Chefrzte entlassen ist keine Lsung

Beat Frauchiger, Markus Schmidli
2020 Bulletin des Médecins Suisses  
Innere Medizin a.i., Spital Appenzell; c Chefarzt i.R. Die aktuellen Konflikte mit Chefärzten und Chefärztinnen wurzeln in Verwerfungen des Gesundheitswesens. Der Chefarzt ist dem gesellschaftlichen und medizinischen Wandel, überbordender Bürokratie und ungelösten Fragen der Entwicklung unserer Spitäler besonders ausgesetzt. Ohne Besinnung auf Wertschätzung wird sich der systemrelevante Mangel an guten Chefärztinnen akzentuieren. Nach jahrelangem journalistischem Sperrfeuer gegen Spitalärzte
more » ... Erstaunliches passiert. Zwei Trennungen von Chefärzten im Kanton Zürich führten zu einem kleinen Tsunami in der Tagespresse mit grossen Sympathien für die Entlassenen. Das wiederum veranlasste die Spitaldirektoren der Schweiz, um mediale Zurückhaltung zu bitten, zu komplex sei die Materie als Objekt öffentlicher Diskussion [1]. Wirklich? Der CEO des Kantonsspitals Baden entgegnete, dass die dauernde mediale Verunglimpfung zu Nachwuchsproblemen bei Chefärzten führen könnte [2]. Das bringt es auf den Punkt. Es wird immer schwieriger, gute Chefärztinnen zu finden, und diese Entwicklung gibt Anlass zu grosser Sorge. Schlagzeilen und Realität Das so gerne bediente Klischee der geld-und machtbewussten Halbgötter in Weiss ist realitätsfern. Die Autoren haben jahrzehntelang als Chefärzte gearbeitet und kennen das Schweizer Gesundheitswesen auch aus ihren anderen Funktionen. Ihre Wahrnehmung ist, dass Die aktuellen Entlassungen von Chefärztinnen und -ärzten sind Ausdruck ungelöster Probleme in der Spitalkultur. TRIBUNE Point de vue 1748
doi:10.4414/bms.2020.19406 fatcat:aytw776sujeevfjjcusc2qxo5q