Transkriptionelle Regulation des microRNA Clusters 144-451 während der Hämatopoese sowie Leukämogenese
Nicole Sahner
2019
Hämatopoese bezeichnet den Prozess der Blutzellbildung ausgehend von hämatopoetischen Stammzellen (HSC). Aus HSCs entstehen multipotente Vorläuferzellen, die je nach Entwicklungslinie sich in oligopotente myeloide bzw. lymphoide Vorläuferzellen differenzieren können. Über weitere Entwicklungs- und Differenzierungsschritte entstehen schließlich ausdifferenzierte, reife Blutzellen, wie z.B. Erythrozyten oder B-Zellen. Die Regulation der hämatopoetischen Differenzierung unterliegt hierbei einer
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... lzahl unterschiedlicher Mechanismen sowie Faktoren. Neben Zytokinen beeinflussen Transkriptionsfaktoren in einem präzise abgestimmten und hoch komplexen Netzwerk die Regulation der einzelnen Differenzierungsprozesse. Tal und RUNX1 gehören zu den essentiellen hämatopoetischen Transkriptionsfaktoren und sind u.a. für die Differenzierung der HSCs zu Erythrozyten sowie Megakaryozyten von großer Bedeutung. Des Weiteren sind microRNAs an vielen regulatorischen Prozessen der Hämatopoese beteiligt. Sie steuern sowohl die Selbsterneuerung der HSCs als auch deren Differenzierung in reife Blutzellen. MicroRNAs können hierbei sowohl von Transkriptionsfaktoren reguliert werden als auch deren Wirkung beeinflussen. So wird die Expression der microRNA miR 451, welche zusammen mit miR-144 in einem Cluster lokalisiert ist, spezifisch durch den erythroiden Transkriptionsfaktor GATA-1 während der erythroiden Differenzierung induziert. Die Anwesenheit der miR-451 wiederum ist essentiell für die terminale Erythropoese. Darüber hinaus konnte in Studien gezeigt werden, dass die Expression der miR-451 in verschiedenen malignen Erkrankungen dereguliert ist und diese daher als diagnostischer Biomarker relevant sein könnte. Während der Leukämogenese sind diese essentiellen Bestandteile des regulatorischen Netzwerks vielfach Ziel von genetischen Modifikationen. Diese können u.a. zu einer aberranten Expression des Faktors oder gar zur Bildung von leukämischen Fusionsproteinen führen. So entsteht durch die chromosomale Translokation t(8;21)(q22;q22) das [...]
doi:10.25534/tuprints-00009465
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