Filmanalyse : Mamma Mia!
Susie Trenka
2013
MAMMA MIA! gehört zu den kommerziell erfolgreichsten Filmmusicals aller Zeiten. Die Verfilmung des gleichnamigen Bühnenmusicals, das 1999 in London Premiere feierte, basiert auf den Songs der schwedischen Popgruppe ABBA aus den 1970er-Jahren. Die Handlung der Sommerkomödie ist auf einer griechischen Insel angesiedelt und spielt sich (abgesehen von einem kurzen Prolog) innerhalb von zwei Tagen ab: Die alleinerziehende Mutter Donna (Meryl Streep), die mit wenig Erfolg ein heruntergekommenes Hotel
more »
... auf der Insel führt, steckt in den letzten Vorbereitungen für die Hochzeit ihrer 20-jährigen Tochter Sophie (Amanda Seyfried). Um endlich herauszufinden, wer ihr Vater ist, hat Sophie in Mamas alten Tagebüchern spioniert und lädt alle drei infrage kommenden Männer zur Hochzeit ein -hinter Donnas Rücken. Das Eintreffen der Überraschungsgäste führt zu diversen Missverständnissen, bis sich schließlich alles auflöst und Hochzeit gefeiert wird -allerdings ist es nicht die Tochter, die heiratet, sondern die Mutter, die ihrer endlich wiedergefundenen großen Liebe Sam (Pierce Brosnan) das Ja-Wort gibt. MAMMA MIA! folgt den klassischen Erzählstrukturen des Mainstreamkinos, mit mehreren parallel angelegten Erzählsträngen und Figurenkonstellationen. Dem Männertrio Sam, Bill (Stellan Skarsgård) und Harry (Colin Firth) stehen die drei Frauen Donna, Rosie (Julie Walters) und Tanya (Christine Baranski) gegenüber. Während Bill und Harry, die 'Jugendsünden' der von Sam enttäuschten Donna, den zentralen Handlungskonflikt auslösen, sorgen Donnas Freundinnen Rosie und Tanya vor allem für Komik. Donna und Sam sind das zentrale Liebespaar des Films, den dualen Fokus bilden aber Mutter Donna und Tochter Sophie mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen vom Glück: Während Donna stolz auf ihre Unabhängigkeit ist und sich für ihre Tochter Abenteuer und Selbstverwirklichung wünscht, träumt Sophie von einer Hochzeit in Weiß und der traditionellen Familie. Die späte Wiedervereinigung von Donna und Sam vor dem Traualtar einerseits und Sophies Aufschub ihrer eigenen Hochzeit andererseits dienen der Aussöhnung dieser gegensätzlichen Positionen. Rick Altmans Genredefinition, die sich auf das US-amerikanische Musical der 1920er-bis 1980er-Jahre bezieht, trifft größtenteils auch auf MAMMA MIA! zu (1989: 102-110). In einzelnen Aspekten gibt sich der Film zeitgenössisch aufgeschlossen, so etwa mit der Figur des Harry, der sich als homosexuell outet. Das
doi:10.5167/uzh-82039
fatcat:zx7qtb4t3nbdtgv3mp4wi2bgdq