Completes oberirdisches Observatorium
Von H. Wild
1899
Journal of Geophysical Research
In einem Artikel "Ueber die Einrichtung magnetischer Observatorien" • babe ich den Plan eines magnetischen Observatoriums mitgetheilt, bei dem in einem einzigen oberirdischen Geb•iude nicht bloss die drei Instrumente i'dr absolute Messungen der Declination, Inclination und Horizontal-Intensit•it mir ihren Magneten, sondern auch zwei Serien yon Variations-Instrumenten {iir Declination, PIorizontal-und Vertikal-Intensit•it (die eine Serie se!bstregistrirend) so untergebracht waren, dass dieselben
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... innerhalb der nauigkeitsgrenzen bei derartigen Beobachtungen keinen stSrenden t•influss aufeinander ausiiben. Die Griinde, welche reich zu dieset, yon der iiblichen abweichenden Einrichtung bewogen, habe ich schon dort, vie! ausfiihrlicher aber in meinem, in dieset Nummer xrer•Sffentlichten Artikel-"Ueber die M6glichkeit, vollst•indige magnetische Observatorien ganz oberirdisch und in einem Geb•iude einzurichten" dargelegt. Wenn man abet darnach in oberirdischen Geb•iuden dieselben Bedingungen constanter resp. sehr langsam •rariirender Temperatur realisiren und fiberdies die st/Srende Feuchtigkeit •riel leichter vermeiden kann als in unterirdischen R•iumen, warurn sollte man dann nicht liebet die erstern auch fiir die magnetischen Variations-Instrumente w•ihlen, und wenn man die letztern zusammen reit den Instrumenten oetir die absoluten Messungen ohne Befiirchtung gegenseitiger St/Srungen bei passender Anordnung in ein und demselben Geb•iude unterbringen kann, warurn sollte man diese Bequemlichkeit aufgeben und sie durchaus auf zwei Geb•iude vertheilen wollen? Diesen t•rw•igungen zufo!ge diirfte es daher den Lesern dieses •[ournals nicht unlieb sein, die am letzern Ort bereits erw•ihnte zweite, in mehrern Beziehungen vortheilhaftere LSsung des fraglichen Problems kennen zu lernen. Von den beiden beiliegenden Tafeln stellt Tafel I einen Grundriss und Tafel II einen Aufriss des fraglichen Geb•iudes dar. Wie man sieht, besteht dasselbe aus zwei nahe gevierten S•ilen • und in welchen die zwei Serien yon Variations-Instrumenten aufgestellt • Bulletin de l'Acad. Imj•. des sciences de SI. J>•lers•ourK, T. VIII, No. 3. Mars x898. p. x9x. 17o •-:1'. •VILD [vo•. •v, No. 3.] sind, und einem schmalen aber langen Saal zwischen ihnen, der die Instrumente fiir absolute Messungen enth•lt. Ehe ich auf eine Beschreibung der Construction und Einrichtung des Geb•[udes eintrete, will ich in erster Linie die gegenseitige wirkung der Instrumente bei der angenommenen Anordnung untersuchen und oeeststellen. Im Saale P befindet sich auf dem reit zeichneten Pfeiler ein Unifilarmagnetometer, auf dem Poeeiler Z. eine Lloyd'sche lVage und auoe dem Poeeiler B ein Bifi!armagnetometer, deren Magnetspiegel-St•nde yore Sitz in a aus an den Scalen in .5' oder s abgelesen werden k•nnen. Entsprechende ¾ariations-Instrumente sind im Saale P' auf den Pfeilern •r" oe, und B t aufgestellt, die yon •z' aus beobachtet und beleuchtet werden und in s' s' ihre photographischen P, egistrirer und Scalen besitzen. Im mittleren Kaum babe ich oeiir die absoluten 1V[essungen auf dem Pfeiler D das Declinatorium, in I ein Inductions-Inclinatorium und auoe dem Pfeiler H ein Instrument oetir die abso!uten Messungen der I-Iorizontal-Intensitit nact• der Gauss'schen Metbode angenommen. Das zum Inductions-Inclinatorium geh•Srige Galvanometer sei auf dem Poeeiler G placirt, besitze aber ein sehr nahe vollkommen astasirtes Magnet-Paar, so dass seine magnetische Fernwirkung a!s verschwindend anzunehmen ist. Bezogen auf den Mittelpunkt I des Geb•[udes und eine dutch die Verbindungslinie Z)!-•r dargeste!lte X-Axe (positiv yon 1 nach Slid gerechnet), sowie eine Y-Axe L L' (positiv von I nach tVest gerechnet), sind die Ordinaten der Magnet-Mittelpunkte aller Instrumente, die simmtlich als in der gleichen PIorizontalebene liegend angenommen sind, folgende in ausgedriickt ß yon Z): m 4. o o.o yon I-•r: -•-4.o o.o yon U':--•.o -[-5.5 yon U'•:--•.o --5.5 yon L: o.o • 6.0 yon L •: o.o • 6.o vonB: •.o •5.5 vonB':-[-•.o --5.5 Wie in der ersten Abhand!ung setze ich oeerner voraus, es besitzen die Magnete dieser Instrumente folgende magnetische Momente in min., mg., s.' die Magnete der 3 Variometer je ' x.m X x o ? der Hauptmagnet des Apparats fiir abs. Intensit•tsmessung und derMagnetdesDeclinatoriumsje ß •.o X xo x der Hiilfsmagne des Apparats ftir Intensititsmessung ' o.5 X IO x OBERIRDI$CHoeS MAGlVoeT. OBSER VATORIUM ! 7I Nehmen wir endlich ebenso wie in der ersten Abhandlung an, dass das Geb•iude nach dem magnetischen Meridian orientirt sei, also die Verbindungslinie der Pfeiler /9 und /-/oder die X-Axe des Coordinaten-Systems parallel demselben sei, die Magnete der Lloyd'schen •Vagen ebenso parallel dem magnetischen Meridian mir Blordpol nach Norcl orientirt und die Nordpole der Bifilarmagnete nach Osten gewendet seien, endlich dass die Inclination i---63 ø und die Horizontal-Intensit•it in denselben Gauss'schen Einheiten wie die magnetischen Momente (ram., rag., s.) sei' H---•.o , so sind alle Elemente gegeben, um nach den Gauss'schen Formeln die geger•seitige Einwirkung der Magnete zu berechnen. l. lnter den obigen Beschr•inkungen ist n•imlich die Einwirkung eines, im Anfangspunkt der Coordinaten befindlichen Magneten vom magnetischen Moment M auf die zu bestimmenden Elemente des ]Erdmagnetismus in einem um r yon seinem Centrum entfernten Punkt, wenn die Verbindungslinie beider das Azimut &r yon Siid nach •rest gerechnet besitzt, gegeben durcha) wenn der wirkende Magnet parallel zum magnetischen Meridian orientirt ist'
doi:10.1029/te004i003p00169
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