7 Zusammenfassung und Ausblick 261
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Produktprogrammoptimierung mit Preisbündelung
In der vorliegenden Arbeit wurde die Optimierung von Produktprogrammen unter Berücksichtigung von Preisbündelung untersucht. Dadurch wurden zwei Entscheidungsbereiche vereint, die bisher losgelöst voneinander geplant und entschieden wurden. Auch wenn in der Marketingliteratur die enge Verzahnung von Produkt-und Preispolitik erkannt wurde, so existiert doch kein Ansatz, durch den Entscheidungsträger im Produkt-und Preismanagement darin unterstützt werden, Produktprogramme bestmöglich im Hinblick
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... auf eine beabsichtigte Preisbündelung zu gestalten. Ziel dieser Arbeit war es, diese Forschungslücke zu schließen und ein in der Praxis einsetzbares, quantitatives Entscheidungsunterstützungssystem zur gemeinsamen Optimierung von Produktdesign, Bündelkonfiguration und Preisfindung zu entwickeln. Die praktische Einsetzbarkeit eines solchen Systems ist an vier Voraussetzungen geknüpft. Erstens bedarf es eines theoretischen Konzepts zur integrierten Produktprogrammoptimierung mit Preisbündelung unter Einsatz mathematischer Modelle und Methoden. Zweitens gilt es sicherzustellen, dass Algorithmen zur Verfügung stehen, mit deren Hilfe auch für realistische Problemstellungen gute Lösungsvorschläge unterbreitet werden können. Erst mit Erfüllung dieser Voraussetzungen ist ein Praxiseinsatz überhaupt möglich. Sinnvoll ist ein solcher Einsatz jedoch nur, wenn der erzielbare Gesamtdeckungsbeitrag deutlich stärker steigt als die Kosten der Planung. Die fundierte Einsatzentscheidung setzt daher drittens vor Durchführung der Optimierung die Abschätzung der in einer konkreten Situation erzielbaren GDB-Steigerung voraus. Wird auf Basis einer solchen Prognose der Einsatz erwogen, so ist viertens die in der Praxis herrschende Informationsunsicherheit, insbesondere hinsichtlich der Zahlungsbereitschaften der Kunden, adäquat zu erfassen und zu bewältigen. Erst mit Erfüllung aller vier Voraussetzungen führt ein Einsatz des Systems in der Praxis zu dem gewünschten Erfolg. Zur Entwicklung der angestrebten Entscheidungsunterstützung galt es zunächst, die Produktprogrammoptimierung mit Preisbündelung in das Produktund Preismanagement einzuordnen und den Informationsbedarf einer quantitativen Optimierung zu konkretisieren. Dazu erfolgte zunächst eine Einordnung in das Produktmanagement. Mit Anbietern, Kunden und Wettbewerbern wurden die drei für eine Produktprogrammoptimierung relevanten Gruppen von Akteuren ermittelt. Anschließend wurden Produkte als Eigenschaftsbündel interpretiert, die durch Festlegung einer Ausprägung jedes beschreibenden Merkmals gestaltet werden können. Im Weiteren wurden Produktprogramme, Produktlinien, Produkte, Varianten und Bündel als relevante Objekte identifiziert und geeignet definiert. Hinsichtlich produktpolitischer Entscheidungstatbestände
doi:10.3726/978-3-653-00614-8/11
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