Die Bildung des Futurs in den slavischen Sprachen

Oleg Poljakov
2009 Slavistica Vilnensis  
Die Rekonstruktion dieses Verbal tempus stellt bestimmte Probleme fiir einzelne idg. Sprachen -wie überhaupt fiir das Indogermanische -dar. Zu diesen zählt man gewöhnlich das Fehlen der gemeinsamen Formen fiir die idg. Ursprache, die komplizierten Beziehungen, die es zwischen diesem Tempus und dem irrealen Modus (Konditional)I gibt, verschiedene Unterschiede in der Bildung des Futurs zwischen einzelnen Sprachgruppen innerhalb der idg. Sprachen u. a. (s. [Strunk 1968,298-308]). Man sollte auch
more » ... rauf aufmerksam machen, dass, obwohl die Unterschiede zwischen allen slavischen Sprachen oft gering sind, sie in dieser Kategorie am deutlichsten bestehen. Diese Unterschiede betreffen zwei Fragen. Einerseits haben die ost-und westslavischen Sprachen die einen Formen, die südslavischen Sprachen andere Formen; andererseits kann man einen Widerspruch finden. Dies betrifft eine Divergenz, die zwischen den heutigen Futurformen der modemen slavischen Sprachen und jenen, über welche sie in ihren älteren Zuständen verfugten, besteht. Diese Verschiedenheit wird besonders klar, wenn wir die Entwicklung des Futurs nicht von den alten slavischen Sprachen zu den modemen slavischen Sprachen und ihren Dialekten, sondern umgekehrt von den modemen Sprachen zu den alten slavischen Sprachen verfolgen. Betrachten wir zunächst die Bildung des Futurs im Einzelnen in allen Gruppen der modemen slavischen Sprachen. Auf den ersten Blick bestehen keine besonderen Probleme. Die ostslavischen Sprachen Das Russische. Die Bildung des Futurs ist stark vereinfacht. Die Futurformen der perfektiven Verben stimmen mit denen des Präsens überein, z. B. noüoy 'ich werde gehen'; 3mo 11 coenQ/o 3a6mpa 'dies werde ich morgen machen'
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