Nanotechnologie-eine Bestandsaufnahme
Harald Krug, Torsten Fleischer, F Harald, Krug, Dipl.-Phys Fleischer, Forschungszentrum Karlsruhe
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Eine Wachstumsbranche Der Nanotechnologie werden große Möglichkeiten vor allem auch auf dem Markt zugesprochen (Abb. 1). Die Wachstums-zahlen belegen dies und die gezeigten Tendenzen könnten bei einigen Anwendungsgebieten eventuell sogar noch übertroffen werden. Ein wichtiges Themenfeld innerhalb der Nanomateria-lien, die die heutige Nanotechnologie dominieren, sind die soge-nannten Nanopartikel. Seit längerem sind bereits Partikel in der Größe von 20-50 nm Durchmesser in Sonnenschutzcremes
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... 2 und ZnO) enthalten, die einen wesentlich verbesserten Schutz vor UV-Strahlung bieten, als die bisherigen Rezepturen. In Zahn-cremes helfen sie empfindliche Zähne zu besänftigen und in Pflegemitteln für Oberflächen aller Art schützen sie Holz, Metall und Glas vor allen möglichen Umwelteinflüssen. Mit den ver-schiedensten Produkten in allen Lebensbereichen kommen wir und auch die Umwelt immer häufiger mit diesen in Kontakt, das heißt, eine Exposition kann nicht nur am Arbeitsplatz relevant sein, sondern wird auch für alle Nutzer solcher Produkte immer wahrscheinlicher. Selbstverständlich wird dann auch die Frage gestellt, ob nicht diese speziellen Eigenschaften der "neuen" Ma-terialien auch zu kritischen Situationen beitragen könnten, also für einige Nachteile verantwortlich gemacht werden könnten, wenn diese unkontrolliert von lebenden Organismen aufgenom-men werden und dort zu negativen Effekten führen (KRUG et al. Die "Nanotechnologie" gilt allgemein als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Neben den zahlreichen möglichen Anwendungen und bereits auf dem Markt befindlichen Produkten nimmt auch der kritische Umgang mit der neuen Technologie mittlerweile Formen an. Viele wissenschaftliche Tagungen und öffentliche Diskussionsveranstaltungen beschäftigen sich daher auch mit dem mit ihr einhergehenden Risikopotenzial. Dabei stehen die biologischen Wirkungen der Nanomaterialien meist im Mittelpunkt des Interesses. In einem schnell wachsen-den Feld neuer Produkte und Einsatzmöglichkeiten sehen viele auch einen massiven Anstieg bei den einhergehenden Risiken. Deshalb muss die Frage erlaubt sein, inwieweit diese Risiken akzep-tabel sind. Eine Technologie ohne Risiken gibt es nicht, daher sind Anstrengungen notwendig, sol-che Risiken zu erfassen und nach Möglichkeit für die Bevölkerung so zu minimieren, dass diese letztlich von den Chancen der Technologie weit übertroffen werden. Dies wäre ein wichtiger Beitrag dafür, dass die Technologie als solche akzeptiert würde und nutzbar wäre. In den vergan-genen 3 Jahren, seit der letzten Publikation an gleicher Stelle zu diesem Thema, hat sich viel auch in der Hinsicht "Sicherheitsforschung" getan und es sind mehrere Projekte gestartet worden, die sich diesem Thema widmen. Aber ist das genug Aktivität, um mit den Risiken umzugehen und diese sowohl zu beherrschen als auch entsprechend zu kommunizieren? Der Beitrag soll dazu eini-ge Antworten liefern.
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