Psychosoziale Einflussfaktoren auf das weibliche Sexualerleben [article]

Anja Lehmann, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2007
Das Wissen über was normal im Sexuellen ist und wie sexuelles Erleben und Verhalten beeinflusst wird, stammt heute zu großen Teilen aus populären Medien, wie sogenannten Frauen- und in immer stärkerem Maße auch Männermagazinen. In Zeiten eines großen Wertepluralismus fehlt es oft an Orientierung und Maßstäben in dem Bedürfnis sein eigenes Erleben und Verhalten zu verorten und zu evaluieren. Sowohl empirische Sexualforschung, wie auch philosophische und kulturhistorische Forschung tragen eher zu
more » ... der Variationsbreite bei als klare einfache Antworten zu liefern. Ziel dieser Arbeit ist es, mögliche psychosoziale Einflussfaktoren und ihre Auswirkungen auf das weibliche Sexualerleben explorativ zu untersuchen. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf den psychologischen Erlebensdimensionen der weiblichen Sexualität. Die vorliegende Arbeit gliedert sich in 5 Bereiche. Im ersten Teil werden theoretische Grundlagen unter verschiedenen Gesichtspunkten erörtert. Es wird u.a. auf die Geschichte der Sexualforschung, die biologischen Grundlagen der weiblichen Sexualität und die psychologischen Aspekte der weiblichen sexuellen Entwicklung des sexuellen Erlebens von Frauen eingegangen. Ein besonderes Augenmerk wird auf den weiblichen Orgasmus gelegt. Im zweiten Teil wird die Fragestellung erläutert und die Hypothesen beschrieben. Das weibliche Sexualerleben wird hierbei konzeptionalisiert als (1) das Verlangen, das sexuelle Lusterleben also die Libido , (2) das Orgasmuserleben, in Häufigkeit und Intensität, und (3) die sexuelle Zufriedenheit. Der dritte Teil beinhaltet das methodische Vorgehen. Im vierten Teil werden die Ergebnisse in beschrieben. Dabei zeigt sich, dass die postulierten Zielvariablen einen Anteil gemeinsamer Variation aufweisen, jedoch durchaus unterschiedlichen Einflüssen unterliegen. So steigert sich z.B. das Orgasmuserleben mit zunehmendem Alter, wohingegen das sexuelle Verlangen abnimmt. Die Beziehungszufriedenheit ist altersunabhängig. Ferner konnte die von Brähler (1997) getroffene Aussage, dass es kaum noch Zusam [...]
doi:10.17169/refubium-14559 fatcat:qs423io325gwdppj4z22mr67ie