Bemerkungen über den Vokalismus der ersten Silbe von tschuwaschischen Lehnwörtern in einigen finnisch-ugrischen Sprachen

Erkki Itkonen
2022 Finnisch-Ugrische Forschungen  
Ein Forscher der Lautgestalt von tschuw. Lehnwörtern im Wotjakischen und Tscheremissischen sieht sich vor folgende ungeklärte Frage gestellt: was für einen phonetischen Unterschied gab es ursprünglich zwischen urbzw. alttürk. i̮ (>tschuw. ə, ə, s. Martti Räsänen Zur Lautgeschichte der türkischen Sprachen 66, F. G. Is-chakov im Werke Issledovanije po sravnitel'noj grammatike tjurkskich jazykov I 94 -95) und dem Laut, der im heutigen Tschuwaschischen durch den mittleren illabialen Vollvokal i̮
more » ... treten wird? Ein dem tschuw. i̮ ähnlicher Laut existiert auch im Türkmenischen, Jakutischen und Tuvinischen (= Sojotischen), obgleich es wenige gemeinsame Wörter zu geben scheint, die auch nur in zwei der erwähnten Sprachen die г-Vertretung aufweisen. Doch erklärt sich nach Gy. Németh das Vorkommen von i̮ in denselben tschuw. und jakut. Wörtern aus der ehemaligen Einheit dieser Sprachen, s. NyK XLIII 290. Weitverbreitet ist wohl die z.B. von Räsänen vertretene Auffassung, dass sich sowohl tschuw. i̮ als auch das als Entsprechung von a der anderen türk. Sprachen mitunter vorkommende tschuw. ə̑ aus a entwickelt hat, s. a.a.O. 66, 80-81. V. G. Jegorov spricht von dem schon im Bolgarischen vor sich gegangenen Lautwandel a > i̮ (г), s. Sovremennyj čuvasskij literaturnyj jazyk I 162. Auch Is-chakov meint, das i̮ des Tuvinischen, Jakutischen und Tschuwaschischen habe sich als Resultat einer Art Reduktion aus a entwickelt, s. a.a.O. 66-69. Wie aus Räsänens Statistik a.a.O. 66 hervorgeht, entspricht tschuw. i ebenso gut urtürk. kurzem wie auch langem a. Gleichfalls können tschuw. э und ə sowohl aus urtürk. kur Í7
doi:10.33339/fuf.113201 fatcat:uzp6tu7z5ffm3b7qiosprtnw2y