Adressierung von Adhäsionsrezeptoren durch synthetische Liganden
[article]
Christian Kühne, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2017
Adhäsionsrezeptoren übernehmen zentrale Aufgaben bei Zell Zell Kontakten und bei der Anbindung von Zellen an die extrazelluläre Matrix. Selektine spielen eine dominante Rolle bei der Rekrutierung von Leukozyten in entzündetes Gewebe. Wichtig im Rahmen der angeborenen Immunität zum Bekämpfen von Pathogenen, aber ungewollt bei überschießender Entzündung, wie beispielsweise bei Autoimmunkrankheiten, ist die Modulation dieses Prozesses auf der Ebene der Selektine ein vielversprechender
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... er Ansatzpunkt. Mit Fokus auf das leukozytäre L Selektin beschreibt diese Arbeit Ansätze zur Adressierung von Adhäsionsrezeptoren. Rationales Design von spezifischen Proteinbindern erfordert die Kenntnis der Zielstruktur. Nicht immer sind entsprechende Kristallstrukturen vorhanden, können aber anhand bekannter, ähnlicher Strukturen modelliert werden. Hier wurden Selektinstrukturen auf der Basis der bekannten P Selektin und E Selektin Struktur modelliert und über Affinitätsmessungen generierter Mutationen von L Selektin die Modelle verifiziert. Die Punktmutationen denen laut Modell eine Schwächung der Bindung prognostiziert wurde (R46A, K85A, E88D), zeigten in SPR Bindungsstudien signifikant höhere KD Werte verglichen mit nicht mutiertem L Selektin (das heißt R46A 2,1 fach, K85A 2,3 fach und E88D 2,9 fach höher). Die Mutation, für die eine stärkere Bindung an Sialyl Lewisx (sLex) berechnet wurde (D107E), zeigte an einem Polymerliganden der nur sLex präsentiert signifikant stärkere Affinität (2,1 fach stärker), an einem Polymerliganden der sLex und sulfatiertes Tyrosin (sTyr) präsentiert, aber keinen Unterschied zu nicht mutiertem L Selektin. Hier wird der Affinitätsgewinn an das sLex durch die starke Interaktion mit sTyr maskiert. Binder können aber auch durch nachträgliche Optimierung einer Struktur rational designt werden, die durch nicht rationale, evolutionäre Techniken wie SELEX entstanden sind. Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein L Selektin spezifisches DNA Aptamer hinsichtlich seiner Struktur Wirkungs Beziehung charakt [...]
doi:10.17169/refubium-11953
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