Transsudat [chapter]

A. M. Gressner, O. A. Gressner
2017 Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik  
Englischer Begriff transudate Definition Extravasales Auftreten eines protein-und zellarmen Ultrafiltrats des Bluts in präformierten Körperhöhlen überwiegend auf der Basis eines nicht -entzündlichen Prozesses Beschreibung Hämozirkulationsstörungen (Stauungen) können zur Extravasation und Ansammlung (Transsudation) einer relativ proteinarmen (Gesamtprotein <30 g/L), serösen, transparenten, gelblichen, zellfreien oder -armen Flüssigkeit (Transsudat) in präformierten Körperhohlräumen führen (z. B.
more » ... portaler Aszites, Perikard-, Pleuraerguss). Das Transsudat stellt ein Ultrafiltrat des Plasmas dar, das im nicht ent-zündlichen Gewebe entsteht, wenn im Blutgefäß der onkotische (kolloidosmotische) Druck (▶ Kolloidosmotischer Druck) geringer als der hydrostatische Druck ist und somit ein Mißverhältnis der Starling-Kräfte vorliegt, die den transkapillären Flüssigkeitsaustausch regulieren. Im Gegensatz zum entzündlich bedingten ▶ Exsudat beträgt die Aktivität der ▶ Laktatdehydrogenase (LDH) im Transsudat weniger als 200 U/L und die ▶ Albumin-Konzentrationsdifferenz zwischen Serum und Aszites ist <11 g/L. Da die Proteinkonzentrationen von Transsudat und Exsudat jedoch fließende Übergänge zeigen, ist die Unterscheidung beider Körperflüssigkeiten nur noch von eingeschränkter diagnostischer Bedeutung.
doi:10.1007/978-3-662-49054-9_3100-1 fatcat:omgm3kinqvamrbwwudjr3lt7we