Mittelfristige Ergebnisse nach minimalinvasiver winkelstabiler Plattenosteosynthese am proximalen Humerus [thesis]

Michael Graf, Universität Ulm
2016
Hintergrund: Die proximale Humerusfraktur ist mit einem Anteil von 5% aller Frakturen eine häufige Fraktur. Problematisch bei der chirurgischen Versorgung ist neben dem Weichteiltrauma das Erzielen einer ausreichenden Stabilität, vor allem im osteoporotischen Knochen. Aus diesem Grund erfolgte die Entwicklung hin zu winkelstabilen Implantaten, die in einer weichteilschonenden Operationstechnik implantiert werden können. Material und Methoden: Von Mai 2004 bis Januar 2006 wurden 64 Patienten mit
more » ... einer instabilen proximalen Humerusfraktur mit der NCB-PH-Platte operativ versorgt. Die Nachuntersuchung fand im Durchschnitt nach 17 Monaten statt. Dafür konnten 46 Patienten gewonnen werden. Das Durchschnittsalter lag bei 71 Jahren. Ergebnisse: Durchschnittlich wurden 64 Punkte im Constant-Score erreicht. Verglichen mit den alters- und geschlechtskorrigierten Normwerten entspricht das 88,9 % bei den Männern und 85,7% bei den Frauen. Bei der subjektiven Beurteilung anhand der Visuell-Analog-Skala wurden die Beweglichkeit mit 6,3 von 10 Punkten und das Schmerzniveau mit 2,5 von 10 Punkten bewertet. An Komplikationen traten das Impingement 5 mal (10,8%), die Schraubenperforation in den Gelenkspalt 8 mal (17,3%), die Schraubenlockerung 1 mal (2,1%), die Infektion 2 mal (4,3%), die sekundäre Dislokation 3 mal (6,5%) und die Humeruskopfnekrose 3 mal (6,5%) auf. Schlussfolgerung: Die NCB-Platte stellt eine geeignete Möglichkeit zur Behandlung dislozierter proximaler Humerusfrakturen dar. Die Möglichkeit der variablen und winkelstabilen Schraubenplatzierung ist bei der Versorgung von osteoporotischen Frakturen hilfreich und führt zu einer hohen Primärstabilität. Das funktionelle Ergebnis sowie die Komplikationsrate sind mit den Literaturangaben vergleichbar.
doi:10.18725/oparu-3595 fatcat:wbfkxpwqa5deroelwq62nwlmha