Zur Konstruktion von gender & Identität in den Graphic Novels "Die Hure H"

Carina Wagner
2020 unpublished
Die Kunstfigur "Hure H" entstammt der Zusammenarbeit von Anke Feuchtenberger und Katrin de Vries. Eine Besonderheit der Trilogie ist die künstlerische Verarbeitung und der reduzierte Text. Inhaltlich setzen sich die Graphic Novels mit Weiblichkeit*, Frau-sein* und den Erwartungshaltungen, welche man an eine "Hure" hat, auseinander. Es werden darin aber nicht Stereotype und Klischees reproduziert, sondern gekonnt, durch das Zusammenwirken von Bild und Text, hegemoniale Tropen aufgebrochen. In
more » ... ser Arbeit wird mittels interpretatorisch-vergleichender Analyse die Identität der Hure H untersucht. Dafür wird anhand einiger Theorien - unter anderem jenen von Judith Butler, Michel Foucault, Sigrid Weigel und Antke Engel - gezeigt werden, wie die ausgewählten Theorien wirksam für Verweise auf einen konstruierten Charakter und im Weiteren zur Dekonstruktion der, von Kapitel zu Kapitel variierenden, Narrative angewendet werden können. Die Hure H wird sich im Laufe der Analysen als variable und nicht-festschreibbare Identität erweisen, welche das Potential hat, heteronormative Ideale und Stereotypen, sowie binäre Oppositionen zu unterlaufen. Die performativen Handlungen der Figur zeigen sich als Ergebnis und Effekt der Regulierungsverfahren der Geschlechterkohärenz, deren Naturalisierung und Stabilisierung durch Parodie dekonstruiert werden.
doi:10.25365/thesis.61700 fatcat:grhheebt3zgmfcdllssxlus2ty