Ein Beitrag zur Klinik des Pseudotetanus Escherich

Oskar Witzinger
1913 European Journal of Pediatrics  
Bei der Schilderung der juvenilen Tetanie beschreibt Escherich eine Untergruppe, der er den Namen Pseudotetanus beilegt, ein Name, der ihm dutch die groBe ~hnlichkeit des Krankheitsbildes mit dem durch das Tetanustoxin erzeugten eehten Starrkram~ aufgedr~ngt wurde. Kurz gesagt handelt es sieh n~mlieh dabei um kontinuierliehe tonische Kr~mpfe, die ohne erkennbare Ursaehe pl6tzlich auftreten und sich meist in einer bestimmten Reihenfolge auf die einzelnen Muskelgebiete des K6rpers ausdehnen, bis
more » ... chlieBlich ein Bild entsteht, das sich auf den ersten Btick yon dem der eehten traumatisch-tetanischen Starre kaum unterscheidet. Gewisse Abweichungen ira Krankheitsverlauf aber waren es, die nieht nur E s e h e r i e h, sondern zahlreichen anderen Autoren (es sind bisher 15 hierhergeh6rige FKlle beschrieben) die Veranlassung gaben, das Krankheitsbild als Pseudotetanus dem echten Tetanus traumatie us gegeniiberzustellen. Zun~chst ergab sieh in 1I von den 15 F~i.llen kein Anhaltspunkt fiir ein Trauma als ~tiologisches Moment, welehem ja eine entseheidendo Bedeutung fiir die Auffassung des Zustandes als eehter Starrkrampf zukommen muBte. ~%iterhin ist die l~eihenfolge, in tier die einzetnen Muskelgruppen befallen werden, eine andere, als sie gewShnlieh beim Wundtetanus zur Beob~chtung kommt. Die Kr~mpfe beginnen n~mlich in den unteren Extremit~ten, der filr den Starrkrampf so eharakteristiisehe Trismus tritt erst verh~ltnism~Big sp~t in Erseheinung, und die oberen Extremit~ten blieben in den beobachteten F~llen von den Spasmen verschont. Zeitschrift fiir Kinderheilkunde.
doi:10.1007/bf02087501 fatcat:5x6mlaixirhidflatpy3cza3ym