Intertextualität im Animationsfilm

Agnes Jünemann
2013 unpublished
Der Animationsfilm ist durch seine charakteristischen Möglichkeiten ein wichtiger Teil der Filmgeschichte. Er unterscheidet sich durch seine divergierenden Realismusansprüche und vielfältigen Gestaltungsmittel konträr vom Realfilm und bekennt sich klar zu seiner Selbstreflexivität. Er gibt seine Narration offen als erzählerische und strukturierende Instanz zu erkennen. Durch seine Digitalisierung eröffnen sich dem Animationsfilm in der jüngeren Filmgeschichte neue, originelle künstlerische
more » ... den, die auch für seinen kommerziellen Erfolg maßgeblich sind. Die Intertextualität nimmt als Stilmittel für erzählerische Prozesse einen spezifischen Stellenwert ein. Sie hat einen großen Anteil an der Öffnung von Altersgrenzen sowie von sozialen Milieus der Filmrezipienten und trägt somit maßgeblich zum Boom vollcomputeranimierte Spielfilme bei. In dieser Arbeit werden die unterschiedlichen Funktionen von intertextuellen Bezugnahmen in kommerziell erfolgreichen, vollcomputeranimierten Spielfilmen aufgezeigt und anhand der Filme TOY STORY und SHREK anschaulich analysiert. Intertextuelle Bezüge spielen in nahezu allen Gestaltungsmittel des Films eine Rolle und eigenen sich daher in außergewöhnlicher Weise für den Animationsfilm. Sie helfen bei präzisen Figurenzeichnungen, können narrative und dramaturgische Elemente hervorheben oder aber den Narrationsprozess an sich vorantreiben. Auch komödiantische Funktionen können von ihr übernommen werden. Besonders eindrucksvoll sind ihre ökonomischen Aufgaben, die Werbemaßnahmen dienen und maßgeblichen Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg des Films nehmen. Die spezifische Fanbildung durch Gratifikationen wirkt sich ebenso positiv aus. Der vollcomputeranimierte Animationsfilm bemächtigt sich durch die Intertextualität einer Mehrfachcodierung in seiner rezeptionsstrategischen Ausrichtung und vergrößert so sein Zielpublikum immens. Er ist dabei stark auf die Medienkompetenz seines film- und kultursozialisierten Publikums angewiesen. Der Animationsfilm steigert nicht nur seine Konju [...]
doi:10.25365/thesis.27220 fatcat:pgr4af3abrbuxpliqnr6xgolyq