Clipästhetik in der Industriemoderne. Das frühe Kino und der Zwang zur Kürze

Ruth Mayer, Mediarep.Org, Michael Gamper
2020
In der frühen Phase des Kinos, zwischen 1880 und 1906, waren alle Filme technikbedingt kurz. Als sogenannte 'one-reeler' (dt: Einakter) folgten sie der Zeittaktung, die die Filmspule vorgab: nach spätestens zehn Minuten war Schluss. Viele der ganz frühen Filme sind deutlich kürzer, sie zeigen in einer Einstellung kurze Szenen aus dem 'wahren Leben' oder replizieren Arrangements oder Tableaux aus dem Repertoire der klassischen Malerei und Illustration, des theatralen Melodrams oder der
more » ... -Bühne und des literarischen Kanons. 2 Erst in den 1910er Jahren wurden die Filme deutlich länger, und der abendfüllende
doi:10.25969/mediarep/13314 fatcat:2w6hk3q2azcuhf5l5f5a2xu2ye