Die Metaphysik des Körpers bei G. W. Leibniz
[article]
Sang Myung Lee, Technische Universität Berlin, Technische Universität Berlin, Hans Poser
2007
Es handelt sich in dieser Arbeit um den Leibnizschen Körperbegriff und um die Konzeption der körperlichen Substanz in seiner Philosophie. Leibniz bemüht sich von seiner Frühzeit an, wesentlich voneinander abweichende Positionen miteinander in einem System zu harmonisieren und dadurch eine von vielen Seiten akzeptable weltanschauliche Konstruktion zu gestalten, nämlich die Verteidigung des traditionellen Erbes bei dessen gleichzeitiger Erneuerung. In seinem philosophischen System erscheint dabei
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... besonders der Begriff des Körpers nicht als eine unabhängige Theorie und ein einzelnes Stück. Thematisiert ist in dieser Arbeit Folgendes: 1. die Entwicklung des Körperbegriffs von der frühen bis zur reifen Philosophie, 2. die wichtigen Argumente für die Konzeption der körperlichen Substanz, 3. die metaphysische Theorie des Körpers und der körperlichen Substanz. Den Begriff des Körpers definiert Leibniz zunächst entsprechend der mechanistischen Philosophie, in der die Begriffe Körper und Materie nicht voneinander zu unterscheiden sind; diese Sicht verbindet sich mit der späten Auffassung, dass der Körper keine Substanz, sondern nur Phänomen ist. Hingegen sucht Leibniz aus mehreren Gründe nach einem anderen Begriff, durch den man zu Recht sagen kann, dass ein Körper eine Substanz ist. Die Annahme der aktiven Kraft in jedem Körper bringt die Substantialisierung des Körpers zustande, und damit bildet Leibniz seinen eigenen Begriff der körperlichen Substanz auf der Grundlage der Vereinigung von Geist und Körper. Die führenden Gedanken und Argumente für die Konzeption der körperlichen Substanz, in denen sich Leibniz' Motiv für die Wiedereinführung der substantiellen Form zeigt, sind i) die Frage nach den wahren Bewegungsgesetzen und der Ursache der Bewegung, ii) das Einbeziehen der theologischen Themen in Form einer vernünftigen Theologie für die metaphysische Grundlegung der Natur des Körpers, iii) die kritische Aufnahme der mechanistischen Philosophie der Neuzeit, z. B. die Kritik an der Ausdehnung als Substanz des Körpers un [...]
doi:10.14279/depositonce-1718
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