Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten

more »

... unftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print-und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch Ein feftes Herz. Es ill ein kölliich Ding, daß .das Herz feil werde, welches gefchieht durch Gnade. Hebräer 13, 9. Nichts ift ficherer, als daß wir, wenn wir auf das kommende Jahr blicken, als Ausrüftung für den Weg in dasfelbe vor allem Eins nötig haben: ein feftes Herz. Denn Furchtbares kann es zum Erleben und Ertragen geben. Unerträgliches. Nur ein ganz ftarkes Herz wird es ertragen können, wird jenen Heroismus aufbringen, mit dem allein wir fröhlich und getroft dem Kampfe mit dem Furchtbaren, dem Unerträglichen entgegengehen können, etwa nach der Art der Helden von St. Jakobdas Bild drängt fich unwillkürlich auf. Ein ftarkes Herz! Aber wo ift diefes ftärke Herz? Das Menfchenherz ift ron Natur nicht ftarkfeltene Ausnahmen abgerechnetes ill vielmehr fchwach, es ift nicht tapfer, fondern verzagt, es ill nicht feft, fondern fchwankend, "ein törichtes und verzagtes Ding", wie der Prophet fagt. Es kann wohl Augenblicke der Erhöhung und Getroftheit haben, wo wir mit Petrus uns auf das ftürmifche Waffer wagen, aber dann kommen wieder die hohen Wellen der Angft, daß wir verzagend rufen: "Hilf, Herr, wir kommen um!" Gerade diefes Hinund Herfchwanken ill das, was die Seele am meiften quält und ermüdet. Fall eher, fo fcheint es, hielten wir es in den Tiefen dauernder Angft und Verzagtheit aus, als in diefem Wogenfpiel des Auf und Ab, Hin und Her. Und doch ift ja gerade das unfere heutige Lage. Wenn wir als tief Beteiligte, als Glaubende und Hottende, die Bewegung der Zeit und den Gang der Weltereigniffe verfolgen, dann werden wir durch ihren Wellenfchlag auf und ab, hin und her geritten. Bald gefchieht etwas, was uns niederdrückt, dann kommt etwas, das uns freut und ftärkt, dann aber wieder etwas, was uns aufs neue umwirft. Und wie vieles wogt immerfort und mehr als je an uns heran, von allen Seiten, an Meinungen und Bewegungen, die fich uns zur Hilfe und Führung anbieten. Ja, nichts hätten wir nötiger, als daß diefes fchwache, fchwankende Herz feft würde. Wie kann es das werden? Es gibt darauf nur eine Antwort, die völlig genügt, und es ift dringend nötig, daß wir am Eingang diefes Jahres fie vernehmendaß wir Sie immer aufs neue vernehmen, wenn fie uns wieder entfchwinden will vor den anftürmenden Wogen und dräuenden Gewalten. Nur Eins ill ihnen gewachfen, nur Einernur Gott, Gott allein. Er aber ifl ihnen gewachfen. Ihn erreicht keine noch fo hohe Woge der