Illustration : Heft 02/2016 interjuli : Zeitschrift zur Kinder- und Jugendliteraturforschung

S.N.
2016
EDITORIAL Die verstärkte Migrationsbewegung nach Europa hat auch in der Literatur bereits ihre Spuren hinterlassen: So befasst sich Uticha Marmons Mein Freund Salim mit den Themen Flucht und Ankommen, Verlage wie arsEdition geben vertriebenen Kindern mit speziell konzipierten Bilderbüchern und Apps ebenso schöne wie nützliche Intrumentarien an die Hand, und in die Bildungsdebatte werden verstärkt Beiträge zur Sprachentwicklung von Kindern eingebracht, die Deutsch als Zweit-oder Drittsprache
more » ... rnen, und zur Rolle, die mehrsprachige Kinder-und Jugendliteratur dabei spielen kann. Die aktuelle interjuli befasst sich mit Mehrsprachigkeit in all ihren Facetten: Den Anfang macht Jana Mikota mit einer Bestanbdsaufnahme der mehrsprachigen Kinderliteratur. Unser Artikel zur bilingual laut-und gebärdensprachigen KJL gibt einen Überblick über KJL zur Gehörlosigkeit und analysiert einzelne Beispiele im Hinblick auf deren Einbezug von Gebärdensprache. Penni Cotton präsentiert die multikulturelle und -linguale "European Picture Book Collection", die für Lesende und Unterrichtende einen wahren Schatz an europäischen Bilderbüchern aufbereitet. In den Artikeln zu "Universität und Schule" reflektieren Heike Wedel und Mareike Hachemer die Möglichkeiten und den Stellenwert von Mehrsprachigkeit im Unterrichtsfach Darstellendes Spiel und analysiert Ulrike Eder das mehrsprachige Bilderbuch Hilfe! Help! Aiuto! in Bezug auf Möglichkeiten der sprachlichen Bildung im DaZ-Untericht durch Language und Literature Awareness. Emer O'Sullivan und Dietmar Rösler, AutorInnen von I like you -und du?, machen im Interview deutlich, dass in der mehrsprachigen KJL bei den weniger prestigeträchtigen Sprachen Nachholbedarf besteht, und geben nebenbei Einblicke in ihren Schaffensprozess. Im Interview mit Jana Mikota stellt zu guter Letzt die Lese-und Literaturpädagogin Sabine Stemmler das Lesefest "1000 Sprachen -1000 Bücher" vor und reflektiert über die Rolle mehrsprachiger Literatur in der kulturellen und sprachlichen Bildung. Zum ersten Mal halten Sie interjuli nicht als gedruckte Ausgabe in der Hand: Wir freuen uns sehr, interjuli von nun an im Rahmen von open access weltweit kostenfrei zur Verfügung stellen zu können, und sind gespannt auf alle Veränderungen, die dies mit sich bringt.
doi:10.5167/uzh-143744 fatcat:xhjralyohrfmva3ajh7ou3qc7e