Einfluss von CYP2D6-Polymorphismen auf die Pharmakokinetik von Trimipramin [article]

Johanna Sasse, Universitätsbibliothek Der FU Berlin, Universitätsbibliothek Der FU Berlin
2006
Zusammenfassung Trizyklische Antidepressiva werden schon seit mehreren Jahrzehnten zur antidepressiven Therapie eingesetzt, Trimipramin aufgrund seiner sedierenden Wirkung auch bei Patienten mit Schlafstörungen anderer Genese. Bekannt ist, dass eine Therapie mit Standarddosierungen von Trizyklika bei Patienten unterschiedlich starke Wirkungen und Nebenwirkungen hervorrufen kann und die Plasmakonzentrationen sich individuell 10- bis 30-fach unterscheiden können. Der Einfluss des Leberenzymes
more » ... D6 auf den Abbau trizyklischer Antidepressiva wurde in Studien untersucht, über den Einfluss genetischer Polymorphismen auf die Pharmakokinetik von Trimipramin sind wenige Daten bekannt. Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluss des CYP2D6-Enzyms auf Probanden unterschiedlichen Genotyps (Langsam-, Schnell-, oder Unltraschnellmetabolisierer) nach oraler Gabe und intavenöser Applikation der Substanz Trimipramin zu untersuchen. Pharmakokinetische Parameter, wie z. B. die orale Clearance oder die Bioverfügbarkeit der Substanz Trimipramin unterschieden sich signifikant zwischen den verschiedenen Metabolisierergruppen, es traten somit große Unterschiede im first-pass Metabolismus und der Elimination von Trimipramin zwischen den einzelnen Probanden auf. Die vorliegenden Ergebnisse können für eine Abschätzung von individuellen Dosierungen von Trimipramin in Abhängigkeit vom Genotyp genutzt werden, wodurch die Häufigkeit und Schwere von unerwünschten Wirkungen reduziert werden könnte. Weitere Studien sind notwendig, um mögliche Auswirkungen genetischer Polymorphismen auf die antidepressive Wirkung von Trimipramin zu untersuchen.
doi:10.17169/refubium-12975 fatcat:lfnwxrlforgtroqduibquyk5rm