Zur Bestimmung der Borsäure in Margarine

A. Beythien
1902 European Food Research and Technology  
Mittheilung aus dem chemischen Untersuehungsamt der Stadt Dresden. Die Untersuchung yon Margarine spielte in der Thiitigkeit des hioaigen Amtes bislang eine ziemlich untergeordnete Rolle, weil nach den bier gemar.hten Erfahrungen angenommen werden konnte, dass die moisten gr~sseren Fabriken, welche sich mit der Herstellung dieses Buttersurrogates befassen, den gesetgliehen Vorschriften zu entsprechen bestrebt sind. Insbesondere hatten alle Priifuagen das Vorhandensein des gesetzlich
more » ... Sesam~lgehaltes ergeben und daher eine n~here Besch~ftigung mit diesem Gegenstande iiberfliissig erscheinen lassen. Erst in letzter Zeit, seitdem yon der Staatsregiemng in da~kenswerther Weise auch flit das platte Land eine amtliche NahrungsmittelkontroUe singerichter worden ist, und yon den damit betrauten Chemikern vielfach borsiiurehaltige Margarineproben beanstandet werden, tritt diese Aufgabe h~utiger an uns heran, weft alle beanstandeten Waaren, welche Dresdener Gesch~ften entstammen, nachtr~.glich auch noch der diesseitigen Beurtheilung unterliegen. Unter roller Anerkennung der guten Absichten der ausw~irtigen Fachgenossen, welche jeden Zusatz yon Bors~.ure zu Margarine mit Recht als durchaus unge-hSrig bezeichnen, babe ich reich doch nicht entschliessen kSnnen, auf Grund des qualitativen Nachweises allein Beanstandung auszusprechen, da zu einem solchen u keine rechte gesetzliche Handhabe gegeben ist. Es geht nicht woh] an, eine Margarine wegen des Bors~iuregehaltes als ,u ~ odor ,verdorben" zu bezeichnen, und die Anwendung yon w 12 des N.M.G. (Gesund-heitssch~dlichkeit) setzt immer die quantitative Bestimmung des Konservirungsmitte]s voraus Die letztere ist daher auch stets ausgefiihrt wordon, am so mehr a|s es keineswegs, wie einer der Gutachter angab, an einer exakten Methode fehlt: sondern vielmehr auf Grund der diesseitigen Feststellungen I) mit Hilfe des JSrgensen'schen Verfahrens in verh~iltnissmiissig kurzer Zeit zuverl~issige Ergebnisse erlangt werden kSnnen. Immerhin ]iess die best~tndig grSsser werdende Zahl der Bors~iurebestimmungen eine weitere Vereinfachung der Methode, insbesondere durch Umgehung der ]~stigen Verbrennung grSsserer Fettmengen dringend wiinschenswerth erscheinen und dies veranlasste reich, eine Reihe yon Versuchen dar~ber anzuste|len, ob es nicht mSglich sei, die gesammte vorhandene Bors~ure darch einfaches Ausschiitteln der geschmo]zenen Margarine mit heissem Was~r in LSsung zu bringen. Eine grSssere Anzahl yon Bestimmungen hat die Richtigkeit dieser Annahme best~tigt und schliesslich zu folgendem Verfahren gefiihrt, 1) Diese Zeitsehr. 1899, ~, 842. 5. Jahrgang. ] |5. Augustlg02.J A. Beythien, Bestimmung der .Bors~ure in Margarine.
doi:10.1007/bf02509700 fatcat:iksaerjr6rdsfobofkq6ohvuzi