BESPRECHUNGEN
Diedrich Wattenberg, W. Braunbek, J. Fischer, E. Vogt, K. Schubert, Rudolf Mosebach, R. Mecke, W. Luck
1950
Zeitschrift fur Naturforschung A-A Journal of Physical Sciences
In der von mir in dieser Zeitschrift 1 veröffentlichten Arbeit mußte ich zu dem in den Annalen erschienenen Aufsatz von Borgnis und Ledin egg 2 Stellung nehmen, weil die beiden Autoren vor mir dasselbe Problem behandelt hatten. Sie kamen zu dem Ergebnis, daß bei verhältnismäßig sehr geringen Stromdichten Einholungen von Elektronen nicht mehr möglich sind und daher die gewünschte Phasenfokussierung durch die Raumladung stark beeinträchtigt wird. Als Beispiel wurde angeführt, daß bei einer
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... änge von 20 cm, einer Strahlspannung von 1600 V und einer Aussteuerung von 10% diejenige kritische Stromdichte, bei welcher Einholung von Elektronen nicht mehr möglich sein soll, 15,6 mA beträgt. Da nun dieser geringe Wert in Widerspruch zu den bei mir und an anderen Stellen gemachten Erfahrungen stand, sah ich mich veranlaßt, das Problem der Raumladungsbeeinflussung bei Phasenfokussierung aufzugreifen. Es ergab sieh dabei die Feststellung, daß die Raumladung * Karlsruhe, Hertzstr. 16-41. i J. Labus, Z. Naturforschg. 3a, 52 [1948], des Elektronenstrahles die Ausbildung von Stromverdichtungen infolge des vergrößerten statischen Laufzeitwinkels nicht beeinträchtigt, sondern vielmehr begünstigt. Als zulässige Stromdidrten hatte ich dabei Solche angenommen, bei denen im Falle endlicher Strahlquerschnitte noch keine störende Strahlverbreiterung auftritt. Die von den konstanten Raumladungen herrührende elektrische Feldstärke am Eingang des Entladungsraumes läßt sich nur im Falle sehr geringer Stromdichten vernachlässigen, bei dem sich aber dann auch die Rechnung erübrigt. Andernfalls muß man die Randbedingung x 0, E 0 durch Annahme eines kompensierenden positiven Feldes erzwingen, welches die Phasenfokussierung beeinträchtigt und zu dem von Borgnis und Ledinegg erhaltenen Ergebnis führt. Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, daß beiden Arbeiten die gleichen Voraussetzungen zugrunde lagen, nämlich die Annahme sehr großer Strahlquerschnitte, und daher ein Vergleich der Ergebnisse allein unter diesem Gesichtspunkt möglich ist, wie dies in meiner Arbeit geschehen ist. Es ist nicht überraschend, wenn bei geringen Querschnitten andere Verhältnisse hinsichtlich der genannten Randbedingungen vorliegen. Dieser Fall muß aber gesondert behandelt werden und eignet sich nicht zum Vergleich der beiden Arbeiten.
doi:10.1515/zna-1950-0317
fatcat:l226iudbvva57hghcxw2et55qq