»Deppengeschwätz« – Schein oder Nichtschein in medialen Menschenexperimenten der high- und low-Kultur

Nicolas Pethes, Mediarep, Philipps Universität Marburg, Friedrich Balke, Gregor Schwering, Urs Stäheli
2019
dern straft ihn durch Aufrufen eines Signifikanten, der den feinen Unterschied ihrer soziokulturellen Überlegenheit dokumentieren 7 soll. Der zentrale Dialog hierzu findet am 26. März statt und hat Zlatkos Kultstatus zur Folge. Andrea und Kerstin blättern in einem Buch: Zlatko: Shakespeare? Schon mal gehört. In welchem Film hat der noch mal mitgespielt? Sag mal ehrlich. Muss man den kennen? Alex: Den sollte man schon kennen. Zlatko: Den kenn' ich schon, aber wenn du mich frägst, was der gemacht
more » ... hat; mmh, keine Ahnung, ob der Romane geschrieben hat, Filme mitgemacht hat, Dokumentationen -keine Ahnung. Alex: Das ist der Bruder von Jacques Cousteau. Zlatko: Warum lacht ihr, und wer ist Jacques Cousteau? Alex: Den kennst du auch nicht. Zlatko: Ach so, Shakespeare In Love gibt es doch. Kerstin: Ja, da gab's einen Film Shakespeare in Love. Zlatko: Jetzt verklicker weiter. Erklär mal zur Person. Wer war William Shakespeare? Kerstin: Der hat Hamlet geschrieben, Macbeth, Romeo und Julia und so. Zlatko: Guck mal, das zeigt nun wirklich, dass ich noch nie ein Buch gelesen hab'. Ich kenne den Namen nur, weil ich ihn cool finde, weil mich so was noch nie in meinem Leben interessiert hat. Kerstin: Geh' mal in die Videothek und hol' dir auf deutsch den Videofilm Romeo und Julia. Zlatko: Stimmt, das ist ja das Deppengeschwätz, wo ich nach zehn Minuten keinen Bock mehr hatte. Was für'n Scheiß die da labern und die wie-8 derholen sich 40 Mal, hau ab, nein.
doi:10.25969/mediarep/11974 fatcat:wa62xkd4e5fe3dyrk4izt27kge