Einfluss von Sepsis-induzierter Immunparalyse auf die primäre B-Zellantwort

Arno Mohr
2012
Sepsis als Entgleisung v.a. des angeborenen Immunsystems mündet primär in eine Phase der Proinflammation und sekundär in eine Immunparalyse. Die Suppression des Immunsystems in letztgenannter Phase ist mitverantwortlich für die hohe Mortalität und Letalität der Sepsis. Es ist daher von enormer Bedeutung weitere Bestandteile des Pathomechanismus, der dieser Immunparalyse zu Grunde liegt, zu entschlüsseln. In dieser Arbeit wurde hierzu erstmals der Einfluss der Immunparalyse auf die primäre
more » ... -Antwort untersucht. Als Sepsis-Modell wurde das gut etablierte CLP-Modell verwendet, für das bereits nachgewiesen ist, dass Mäuse am zweiten Tag nach CLP im Zustand der Immunparalyse sind. Nach Immunisierung mit Ovalbumin zu verschiedenen Zeitpunkten wurde per ELISA die Antikörpermenge im Serum der Mäuse gemessen. Es kann gezeigt werden, dass die verwendete Anästhesie und eine Sham-OP keinen Einfluss auf die primäre B-Zell-Antwort haben. Die CLP führt insgesamt zu unspezifischem Anstieg der Antikörper-Menge im Serum (Gesamt-IgG und Gesamt-IgM) sowie der Ovalbumin-spezifischen IgM-Antikörper. Mit zunehmendem zeitlichen Abstand zwischen CLP und Immunisierung kommt es zu einem weiteren Anstieg der Antikörper-Menge. Zudem ist nach CLP eine Suppression der Ovalbumin-spezifischen IgG-, IgG1- und am deutlichsten der Ovalbumin-spezifischen IgG2a- Antikörper zu beobachten. Während nach 1-2 Tagen Abstand zwischen CLP und Immunisierung dieser immunsuppressive Effekt auf die Antikörperproduktion am deutlichsten zu sehen ist, gleicht er sich mit größerem zeitlichem Abstand zunehmend dem Wert von Mäusen ohne CLP an. Somit wurde in dieser Arbeit gezeigt, dass bei Sepsis die Immunparalyse tatsächlich einen Einfluss auf die primäre B-Zell-Antwort hat. Von der Suppression betroffen sind IgG-, IgG1- und IgG2a-produzierende B-Zell-Klone, die Antikörper gegen antigene Strukturen produzieren, die in der Phase der Immunparalyse appliziert wurden. Der stärkere Abfall der IgG2a-Ovalbumin-spezifischen Antikörper (im Vergleich zu IgG1) könnte zeige [...]
doi:10.5283/epub.23851 fatcat:kgeeaklv2bfejkrpzalexctipm