Ueber den riechenden Flussspath von Weserdorf in Bayern

C. F. Schönbein
1858 Journal für Praktische Chemie  
Schoii 1843 machte S c h a f h a u t l auf einen bei Weserdorf im Granit brechcndcn dunkelblauen Flussspath aufmerksam, wclcher die sonderbare Eigenschaft besitzt, beim Reihen eiiieii zietnlicli starken Geruch nach Chlor zu cntwickeln, und schloss ails. seiner mit diesem Mineral vorgenommcnen C'ntersuchung, dass es Spuren von Kalkchlorid enthalte. Da das Vorkommen eines solchen Salzes unter den erwiihntcn UmstBnden merliwurdig genug ware, aber seiner Einzigkeit h a p e r zweifelhnft erscheinen
more » ... ionnte, so habe ich mich iiculich durch die Gutc der Herren von K o b e 11 und B u c h n e r in den Bcsitz einer kleinen Menge solchen Fiussspathes gesetzt, veranlasst gefunden, mit demselhen einige Versuehe amustellen, welche zu folgenden Ergebnissen gefuhrt haben ; 1) Die von Herrn S c h a f h a u t l genmchten Angaben uber den durch Reiberi aus besagtem Flussspath entwickelten Geruch liarin ich vollkornmen bestatigen. Derselbe ist ganz gleich demjenigen, melcher sich aus dem an der Luft liegenden Chlorkslli entwickelt. Dss ungeriebene Mineral zeigt kcincn Geruch, ein solcher tritt aber sofort ziemlich stark auf, wcnn ein etwas griisseres Stuck des Flussspathes in ciner Agatschale zerrieben wird, und zwar ist der Geruch beim Beginn dieser Operation ungleich starker, sls hnld nachher. J e liiriger m2n das Mineral reibt, um so schwiicher wird auch der Geruch, und nach einigcr %eit kann hievon selbst die feinsteNase nichts mehr wahrnehmen, wie lebhaft man auch reiben mag. 'r) Durch Indigolosung stark geblautes Wasser mit eincr gehorigen Menge unseres Flussspathes zusnmmen gerieben, erschciiit heirii Filtriren vollstandig entfairbt.
doi:10.1002/prac.18580740145 fatcat:lvbn6jyrx5ggfkv5we5jknze7a