Über die quantitative Bestimmung der Aminosäuren, Polypeptide und der Hippursäure im Harne durch Formoltitration. II. Mitteilung

V. Henriques, S. P. L. Sörensen
1910 Hoppe-Seyler´s Zeitschrift für physiologische Chemie  
In dieser Zeitschrift hat neuerdings L. de Jager 1 ) eine Arbeit mit dem Titel «Beiträge zur Harnchemie» veröffentlicht. Jager macht in seiner Abhandlung auf das folgende eigenttümliche Verhältnis aufmerksam: Bei der Formoltitrierung einer Mischung von Glykokoll und Salmiak wird eine geringere Natronmenge verbraucht als die Summe der bei getrennter Formoltitrierung von den einzelnen Bestandteilen der Mischung verbrauchten Natronmengen. Es handelt sich hier um eine bisher übersehene Fehlerquelle
more » ... bei der Formoltitration, und wir haben daher einige Versuchsreihen angestellt, um die Bedeutung dieser Fehlerquelle unter verschiedenen Umständen und zwar besonders bei Harnanalysen feststellen zu können. Es geht aus diesen, im ersten Abschnitte der gegenwärtigen Abhandlung besprochenen Versuchen hervor, daß die Jag er sehe Beobachtung richtig ist, und daß die erwähnte Fehlerquelle von Bedeutung sein kann, wenn hinlänglich große Ammoniakmengen anwesend sind. Bei der Formoltitrierung normaler Harne auf die von uns angegebene Weise 2 ) ist der Fehler, wie wir nachweisen konnten und wie es im zweiten Abschnitte dieser Abhandlung erwähnt worden ist, kaum oder gar nicht merkbar. Bei Unter-*) Diese Zeitschrift, Bd. LXÜ, S. 333 (1909). 8 ) Diese Zeitschrift, Bd. LX, S. 2 (1909).
doi:10.1515/bchm2.1910.64.2.120 fatcat:yz42maiovbfqlhgjk6phaktd5a