Ueber einige Veränderungen, welche das Quecksilber im thierischen Organismus hervorruft

Saikowsky
1866 Virchows Archiv  
Die Wirkung der I-Ieilmittel betrifft nach deren Verbreitung im KSrper vorzugsweise einzelne Organe oder Organtheile, daher auch bestimmte Heilmittel der Erfahrung gem~ss gewisse Arten und Gruppen yon Symptomen (wie sic dem einen oder anderan Organ eigen sind) hervorrufen. Diese ~Thatsache ist seit den altesten Zeiten bekannt. Sic gab schon den alten Aerzten Veranlassung, die Mittel nach dieser Beziehung zu benennen: Brust-, Hirn-, Lebermittel u.s.w. Man hat diese Wirkuagsweise der I:leilmittel
more » ... als specifisch batrachtet und nannte sic desshalb "Specifiea localia" (Rademacher's Organheilmittel). Hat sich die Wissenschaft erst vieler solcher Mittel bem~chtigt, welche, wie alas Kali und Natron (Virchow) auf die Zellen~des Flimmerepithels, einen specifischan und directen Einfluss auf das Eigenleben der verschiedenan, die spccifischen Organa bildenden Zellenarten tiben, so wird dadurch dem Arzt eine entschiedene Macht Uber die Lebensiiusserungen derselben gegeben und dann wird die Medicin im Stande sein, Hailwirkungen zu veranlassen. So eine specifische Wirkung l~isst sieh auch am Ouecksilber demonstriren. Wir haben meistentheils an Kaninchen experimentirt und haben fast constant eine und dieselbe Wirkung beobachtet. In dan meist en F~llen wurde alas Quecksilberchlorid (HgC1) angewandt; dasselbe bekamen die Thiere in w~isseriger L~sung, manehreal innerlich, meistcntheils subcutan; constant wirkte die subcutan injicirte Dosis viel intensiver und schnellcr als die innerlich gebrauchte und an Kaninchcn in den folgenden Ver[~ltnissen: 1 : 12--15, d. h. nach einer Dosis yon 0,04--0,06 Grin. in 2Tagen subcutan starben die Thiere nach 3 Tagen mit den charakteristischen Ver~lnderungen in den Organen, w~ihrend yon 2 ebcn so grossen Kaninchen, die 0,03--0,05 Orm. t~iglich innerlich bekamen,
doi:10.1007/bf02077486 fatcat:43alxdanozf5vasyfgxqlnitve