2. Hysterischer Schlafzustand mit choreatischen Bewegungen

J. Grober
1905 Journal of Neurology  
In seiner umfungreichen Mitteilung fiber hysterische Schlafzu-st~inde hat LSwenfeld einige Daten fiber die Dauer der beobachteten Lethargien znsammengestellt. Dieselbe kann yon einigen Tagen, was nieht ungewShnlich zu sein seheint, sieh fiber Woehen, Monate und Jahre ers~recken. Von solch langer Dauer (17 Jahre) eines Anfalls war kfirzlieh wieder in den Tageszeitungen gelegentlich des Erwachens der Sehl~iferin die l~ede, ttier (wit haben die Kranke s. Z. selbst gesehen: L. M., Grambke bei
more » ... ) wie bei den meistea hysterischea Le~hargien handelte es sieh um einen 5fler wiederkehrenden Zustand, nieht jedesmal freilich yon so bedeutender Dauer. Der hysterische Schlafzustand unterseheidet sich, aueh wenn es sich etwa um Anf~ille w~hrend der •acht handelt, dadurch you dem na~firlichen Sehlaf, dass die Kranken iiusseren Eindriiel~en gegeniiber sehr wenig empfi~nglieh sind. Eine Erleuehtung des Sehlafzimmers pflegt beim natfirliehen Sehlaf, besonders wenn die Liehtquelle sieh dem Schl~fer nahe befinde~, ihn zu weeken; der hys~erische Sehlafzustand wird ebensowenig hierdurch wie dutch andere ~ussere, aueh grSbere Empfindungs-and Sehmerzreize gestSrt. Freilich gibt es sehr verschiedene Grade dieser Empfindliehkeit, je naeh dem einzelnen Fall. Nur wenige Kranke aber sind beobachtet, bei denen aueh st~rkere und st~rkste ~ussere Reize nicht vermoeh~en, sie aus dem leth~rgischen Zustand zu erweeken. Allerdings ist dabei oft genug erSrtert worden (insbesondere in den Mi~teilungen der Charco~sehen Sehule), ob es sieh in solehen F~llen nieht um das gleichzeitige Bestehen eines organisehen Leidens hande]e, oder ob nieht eine Verwechslung yon ttysterie mi~ einer anderen Krankhei~ des" Zen~ralnervensystems vorliege, yon denen ja (in dieser R[chtung) eine gauze Reihe in Betraeh~ kommen kSnnen. Wir batten vor fast 3 Jahren Gelegenheit, den im Folgenden be-
doi:10.1007/bf01667558 fatcat:y25q3nka7rafrjazgeo3l7r5o4