Ludwigit, ein neues Mineral aus dem Banate
G. Tschermak
1874
Justus Liebig s Annalen der Chemie
T s c h e 7 m a k, Ludwiyit, ein neues Ludwigit, eirJ neues Mineral aus dem Ranate ; yon G. Tdtermtzk. -_ _ Schon vor llngwer Zrit gelairgten Stilche eincs sehwarxgriinen Minerals aus dem Banate Each W e n , welche wegen einiger auffsllender Eigenschaften als ein ungewBhnliches P orkommen betrachtet , jedsch nicht niitrrr ustersucht wurden. Im vorigen Jahre saadle Hcrr A. V e s a e i y it1 Eisenstein-Bogsaii eiriigc Stiicke rlessuibeir Ninerals , welche von eiriem neuen Anbruche be1 Morawitzn
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... rriihren, an das Museum zur Bestimntung, da er einen Babingtonit oder etwas Pu'eues vermuthete. Die Untersuchung zeiyte , d a t em bisher nicht bekanntes, Borsaure enthaltendes Mineral vorliage, fiir das ich den Namen Ludwigit vorschlage zu Ehren Jes lierrn Prof. Ernst L u d w i g in Wien, dessen Verdienste sowohl urn die Chemie a19 insbesondere uni die Mineralanalyse bekannt sind. Der Ludwigit ist feinfaserig und zwar im Allgemeiaen parallel fpserig, daher die frischen Stiicke eiiien seidenartigen Glariz zeigen. Die Farbe ist bei der eincn Aljanderung schwarzgriin, wahrend die zweite Abiinderung fast ganz schwarz mit einem Stich ins Violetre erscheint. Das Mineral ist sehr zahe, schwer zersprcngbar, die Fasern losen sich nur sehr schwierig yon einander. Die !arig€aserigen Pnrtikel habcn zuweilen 8 CN. Faserlange, gew ohnlicli alter ist der Ludwigit kurafaserig und die Richtung der Fasern iindert sich in kurzen Stncken. Das Mineral ist an den vorliqpden Handstucken stets von Magnetit begleitet, welcher in Gestalt kleiner Korner, &a in Adern und Sshndren angeordnet sind, die Masse durchzielit und die Theile von verschiedener Faserricbtung voii einander trennt. Zuweilen sieht man auch B6rner von @kit darin, welche durch beigernengten Ludwigit schwarz erscheinen. Zwischan dem Gemenge ersclreinen manchmal diinne Lagen von weifsem kornigen Calcit eingcschdtct.
doi:10.1002/jlac.18741740110
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