Über Darmbakterien
A. Adam
1921
European Journal of Pediatrics
Die sog. Kapfchenbak~eriea sind nach Escherich charakteristische Vertreter der ~ekoniumflora. Sie sind aus verschiedenen Landern Europas beschrieben worden und in manchen Fallen reichlich, auch nahezu in Reinkultur, im Mekonium festzustellen. Ihr Biochemismus hat also einige Bedeutung fiir die Fragc der Floraentstehung und des Floraweehsels im S~uglingss~uhl. Die l~eichliehkeit ihrer Ansiedlung seheint hi ers~er Linie yon einer genfigend langsamen Ausstol]ung des Mekonium abhangig zu sein. Wenn
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... es bald zur Entstehung des typischen Brustmilchstuhles kommt, gelingb es selten, sie in ihrer bekannten Form nachzuweisen. Dieses Verhalten erkli~rt sich zum Teil aus ihrem Biochemismus, der mit einem eigenartigen :Formwechsel verbunden ist. Ich hatte sogar nicht besonders of~ Gelegenheit, die K.B. zu beobachten. Unter 37 Mekoniumausstrichen mi~ mikroskopischem Bak~eriengehalte Iand ieh sie nur 8 mal in typiseher Form. Es ist abet nieht ausgeschlossen, dab sie hiufiger vorkommen; nur diirf~e ihr mikroskopischer Nachweis wegen ihrer Polymorphie auf Schwierigkei~en sbol]en. Im Mekoniumaussbrieh erscheinen die typischen Formen als lange, schlanke Stabchen. Ihr Leib ist bei der Gramfi~rbung gewahnlich durch kiirzere oder langere grampositive Striche oder Punkte unterbrochen und am einen Ende befindet sich h/~ufig eine mehr oder weniger voll-s~/~ndig gramposibive, ovale Spore. Gelegentlieh sind die Stibchen kurz lind vollkommen grampositiv, selten gramnegativ. Samtliche dieser Typen sind unter bestimm~en Bedingungen kulturell zu erhalten. Die Isolierung der K.B. stiel] auf keine Schwlerigkeiten. Die Me-koniumeinsaa~en wurden zun~ichst 10 Minuten auf 70 ~ erhitzt, um m6glichst nut Sporen zum Auskeimen zu bringen. Das beste Wachstum Zeitschrift filr Kinder'heilkunde. XXX. 18
doi:10.1007/bf02222794
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